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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Literatur-Nobelpreis für Tomas Tranströmer Aus der Zeit gefallen STEFAN BRAMS

Bielefeld (ots)

Kritiker Marcel Reich-Ranicki bekannte gestern freimütig, den neuen Literaturnobelpreisträger nicht zu kennen. Das dürfte Vielen so gehen. Macht aber nichts, denn der Nobelpreis ist nicht dazu da, Gängiges noch gängiger zu machen, sondern ein Werk von hohem literarischen Rang auszuzeichnen. Eine Zuschreibung, die auf das schmale Werk dieses liebevollen Poeten sicherlich zutrifft. Denn Tomas Tranströmers Lyrik entzieht sich dem schnellen Zugriff, fordert den Leser heraus, sich ganz einzulassen auf eine unglaublich verdichtete Sprache. Ein Werk, ein Autor wie aus der Zeit gefallen. Aus der Zeit gefallen wie das Nobelpreiskomitee selbst, das sich eben nicht nach Moden, nach Wetten in den Wettbüros und sonstigen Einflüsterungen richtet, sondern konsequent einen eigenen, unberechenbaren Weg geht. Daher ist die erwartete aber dennoch überraschende Entscheidung eine sympathisch unmoderne - wider das große Geraune in der Welt. Wie dichtete Tranströmer einst: "Überdrüssig aller, die mit Wörtern, Wörtern, aber keiner Sprache daherkommen." Seine große Sprache wurde zu recht geehrt.

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