Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar SPD-Troika Erste Haarrisse ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Bielefeld (ots)
Sigmar Gabriel hat die SPD nach links gerückt: Selbst Ex-Finanzminister Peer Steinbrück, Galionsfigur der konservativen Sozialdemokraten, kämpft nun leidenschaftlich für einen auskömmlichen Mindestlohn. Dafür droht der klassische linke Flügel um den saarländischen Sozialpolitiker Ottmar Schreiner in die Bedeutungslosigkeit zu versinken: Eine Linksverschiebung, bei dem die Mitte gänzlich aus dem Blick gerät, lehnen die meisten Genossen ab. Trotz furioser verbaler Angriffskunst konnten Schreiner und seine Mitstreiter weder bei der Rente noch bei den Steuern ihre Vorstellungen durchdrücken. An dieser Stelle zog die Troika mit Gabriel, Steinmeier und Steinbrück an einem Strang: Dass ein Spitzensteuersatz von über 50 Prozent und Rentenbeiträge von 25 Prozent die Wahlchancen 2013 minimieren würden, haben sie den Delegierten mit vereinten Kräften vermittelt. Mag die Troika inhaltlich noch einigermaßen eng beieinander sein - in Berlin zeigten sich trotzdem erste Haarrisse. Die Gewichte haben sich zugunsten von Sigmar Gabriel verschoben. Für seine Rede fand er den größten Zuspruch. Und am Ende des Tages ist Gabriel der Kandidatenmacher. Dass er sich für Steinbrück verkämpfen wird, ist nach diesem Parteitag unwahrscheinlicher geworden.
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