Saubere Luft für Leipzig: Umweltschutzverbände gratulieren zur 1. Umweltzone in Sachsen
Leipzig (ots)
Gemeinsame Pressemitteilung
Umweltschutzverbände rufen Städte in Sachsen auf, dem Beispiel der Umweltzone Leipzig zu folgen - In der Umweltzone sinkt die Belastung mit feinsten Dieselrußpartikeln - Feinste Rußpartikel schädigen Gesundheit und Klima - Verbändekampagne "Rußfrei für´s Klima" fordert stärkere Unterstützung der Kommunen in der Luftreinhaltung zum Schutz von Mensch und Umwelt
Die führenden Umweltschutzverbände begrüßen die Einführung der Umweltzone in Leipzig als bedeutenden Schritt für den Gesundheitsschutz der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt. Die Erfahrungen in anderen Städten haben gezeigt, dass in Umweltzonen nachweislich die Konzentration an gesundheitsgefährlichen feinen Dieselrußpartikeln sinkt. Die Kampagne "Rußfrei für´s Klima" der Verbände Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), Verkehrsclub Deutschland (VCD), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) gratuliert der Stadt Leipzig und Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal zu der klugen Entscheidung.
"Ziel der Einführung einer Umweltzone in Leipzig ist die Verminderung der zu hohen Feinstaub- und auch Stickstoffdioxid-Belastung. Damit leistet die Stadt Leipzig vor allem einen wirksamen Beitrag zum Gesundheitsschutz für die Bevölkerung", sagte Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig. Die gesundheitsgefährdende Wirkung von Feinstaubpartikeln auf Lunge und Herzkreislaufsystem sei längst nachgewiesen und die Einführung der Umweltzone daher unabdingbar.
Klein- und Kleinstpartikel lösen nachweislich beim Menschen verstärkt Allergien, Asthmaanfälle und Bronchitis aus. Wissenschaftlich bewiesen, steigt das Risiko für Herzinfarkt und Krebs bei höherer Feinstaubbelastung an. Feinstaub und Stickoxide sind Jahr für Jahr in Deutschland für rund 70.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. In der Europäischen Union sterben schätzungsweise 320.000 Menschen vorzeitig an den Folgen der schlechten Luft.
"Mensch und Umwelt haben laut Europäischem Gerichtshof das Recht auf saubere Luft und deshalb ist die Luftreinhaltung eine unabdingbare Voraussetzung für den Gesundheitsschutz und den Schutz des Klimas", sagte Dorothee Saar, stellvertretende Leiterin des Bereichs Verkehr und Luftreinhaltung der DUH. Saar erinnerte daran, dass im Juni 2011 die Übergangsfrist der EU für die Einhaltung der Feinstaubgrenzwerte auslaufe und sich Deutschland bis dahin noch mächtig anstrengen müsse, um die Grenzwerte einzuhalten. Sie forderte die Städte und Gemeinden in Sachsen auf, dem Beispiel Leipzigs zu folgen und ebenfalls eine Umweltzone einzurichten. Feine Dieselrußpartikel seien nicht nur gesundheitsgefährlich. Dieselruß sei neben Kohlendioxid ein wesentlicher Faktor bei der Klimaerwärmung, erläuterte Saar. Die Rußteilchen aus Dieselmotoren werden mit dem Wind bis in die Arktis und auf die Gletscher getragen, legen sich dort wie ein Grauschleier auf die Eisflächen und beschleunigen das Abschmelzen der Gletscher, wie die Umweltorganisation der Vereinten Nationen im Februar erneut bestätigt hat.
Michael Schmiedel vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) forderte die Stadt Leipzig auf, weiter für die Verbesserung der Luftqualität einzuschreiten und ein umfassendes Verkehrskonzept zu erarbeiten. "Die Umweltzone ist der erste Schritt hin zu einem nachhaltigen und integrierten Verkehrskonzept für Leipzig", sagte Schmiedel. "Es wird nicht ausreichen, Schilder aufzustellen und Verbote auszusprechen. Wir brauchen mehr Mittel für den Umweltverbund, mehr Anreize für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und bessere Bedingungen für den Radverkehr."
Hintergrund
Am 1. Juni 2011 läuft die letzte Übergangsfrist der EU-Kommission zur Einhaltung der EU-Feinstaubgrenzwerte für Städte und Kommunen aus. Die Bundesregierung hat bereits angekündigt, dass sie etwaige Strafgeldforderungen der EU an die Bundesländer bzw. die Kommunen abwälzen wird. Der Druck innerhalb der Städte und Kommunen, Umweltzonen einzurichten, wird damit zunehmen. In Deutschland gibt es derzeit 45 Umweltzonen, in die Fahrzeuge nur mit einer Feinstaubplakette fahren dürfen. Ziel der Kommunen ist, mit den Umweltzonen die Luftqualität zu verbessern. Im Jahr 2011 kommen mindestens fünf Umweltzonen in Deutschland hinzu.
Pressekontakt:
Dorothee Saar, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Mobil: 01511 6225862, Tel.: 030 240086772,
Fax: 030 2400867-19, saar@duh.de
Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung
und Sport, Postanschrift: 04092 Leipzig, Hausanschrift:
Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig
Michael Schmiedel, Verkehrsclub Deutschland, Mobil: 0163 693 2514
Jürgen Kasek, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland,
Mobil: 0179 490 6348.
Ulrike Fokken, Sprecherin Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe
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