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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Bahn erhöt die Preise Wieder abnehmen WOLFGANG MULKE, BERLIN

Bielefeld (ots)

Die Bahn bringt oft nur mäßige Leistungen, macht satte Gewinne und erhöht trotzdem die Preise. Viele Kunden sind deshalb verärgert und verstehen den Staatskonzern nicht. Helfen wird das nicht. Denn es ist erklärte Unternehmenspolitik, alljährlich ein wenig an der Preisschraube zu drehen. Die Unterbrechung 2010 wird eine Ausnahme bleiben. Unternehmerisch ist diese Strategie verständlich. Der Vorstand wird daran gemessen, dass er ordentliche und steigende Erträge einfährt. Gesellschaftlich stellt sich diese Rechnung anders dar. Hier steht eine möglichst gute Versorgung mit Mobilitätsdienstleistungen im Vordergrund. Gerade daran hapert es, weil in der Vergangenheit zu wenig investiert wurde. Ein guter Teil der Ärgernisse resultiert aus Schwachstellen im Netz. Es ist die Aufgabe des Bundes, darin zu investieren, nicht die der Bahn. Dennoch könnte der Bund, sozusagen als Ausgleich für die höheren Fahrpreise, dem Konzern den Merhertrag über eine höhere Dividende wieder abnehmen und dieses Geld als Investitionsmittel in den Schienenverkehr stecken. Dann hätten die Fahrgäste am Ende wenigstens etwas von den höheren Preisen, die sie ab Sonntag wieder einmal hinnehmen müssen.

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