Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Kleiner Parteitag der CSU Zwischenhoch RALF MÜLLER, MÜNCHEN
Bielefeld (ots)
Eine selbstbewusste, beinahe siegessichere CSU präsentierte sich am Wochenende auf ihrem kleinen Parteitag in Nürnberg. Die Partei erfreut sich gegenwärtig eines Zwischenhochs. Das ist teilweise selbst suggeriert, teilweise aber auch echt. Die hohen Steuereinnahmen, die Schuldentilgung in Milliardenhöhe erlauben, haben daran ebenso Anteil wie das gestiegene Ansehen von CDU-Kanzlerin Angela Merkel in der Eurokrise. Und natürlich gehört es auch zu den Parteitagsritualen, dass Dinge, die weniger gut gelaufen sind, diskret verschwiegen werden. Wie etwa die Pleite mit dem Unions-Bundespräsidenten Christian Wulff, der noch vor einem Jahr auf dem kleinen CSU-Parteitag bejubelt wurde. Doch das erste Ziel der CSU für die Landtagswahl in eineinhalb Jahren erscheint nicht mehr utopisch: Die absolute Mehrheit der Sitze im Landtag. Erreichbar ist das durchaus, wenn möglichst viele kleine Parteien an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und ihre Stimmen verlorengehen sollten. Denkbar wäre dies bei FDP, Piraten und Linken. Ziel Nummer zwei: eine in vier Fraktionen (SPD, Grüne, Freie Wähler, Piraten) zersplitterte Opposition, die keine Mehrheit zustande bringt. Dann könnte sich die CSU ihren Partner zum Regieren aussuchen.
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