Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Lenas Mörder hat gestanden Aufatmen HUBERTUS GÄRTNER
Bielefeld (ots)
Ein 18 Jahre alter Mann hat gestanden, die elf Jahre alte Lena in Emden in einem Parkhaus getötet zu haben. Der Mörder sitzt in Untersuchungshaft. Diese Meldung lässt viele Menschen in Norddeutschland aufatmen. Sie müssen jetzt keine akute Angst um ihre Kinder mehr haben, weil ein gefährlicher Verbrecher in ihrer Umgebung herumläuft. Auch bei den Ermittlungsbehörden löst das Ergebnis mit Sicherheit sehr große Erleichterung aus. Mit der zwischenzeitlichen Verhaftung eines 17-jährigen Schülers, der anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt werden musste, hatten sie sich einen Fehlgriff geleistet und waren deshalb unter besonderen Druck geraten. Zwar steht ein Schuldspruch vor Gericht noch aus, aber aus Sicht der Kriminalisten gilt der Fall als geklärt. Ausschlaggebend dafür ist zum einen das Geständnis. Zum anderen ist es die DNA-Analyse. Mit dieser Methode, die vernünftige Zweifel ausschließt und feinste Mikrospuren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bestimmten Personen zuordnen kann, wurden schon viele Verbrecher überführt. So ist es jetzt auch in Emden geschehen. Zu hoffen ist, dass nun Aufrufe zur Lynchjustiz, wie sie in der letzten Woche passiert sind, ausbleiben. Denn sie haben in einem Rechtsstaat nichts zu suchen.
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