Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Chef eines Versicherungskonzerns macht Jagdpolitik Voll daneben HUBERTUS GÄRTNER
Bielefeld (ots)
Die rot-grüne Landesregierung will das Jagdrecht novellieren. Aber sie will es nicht abschaffen. Es ist lediglich angedacht, die Zahl der jagdbaren Tierarten zu reduzieren und bestimmte Praktiken bei der Hundeausbildung sowie die grausame Fallenjagd zu verbieten. Bislang liegen weder detaillierte Eckpunkte für die Reform noch ein Referentenentwurf vor. Der Willensbildungsprozess und die Diskussionen stecken also noch in den Anfängen. Dass viele Jäger mit den vagen Plänen nicht einverstanden sind, mag verständlich sein. Einige wünschen sich ein freies Schussfeld, andere fürchten vor allem um die Tradition und ihr Hobby und organisieren deshalb schon den Protest. Dass sich nun auch der Vorstandsvorsitzende eines großen Versicherungskonzerns hier einreiht, ist aber ein Unding, und es zeigt, wie in Deutschland übler Filz und Lobbyarbeit der Jäger funktionieren. Seine Spenden-Bittbriefe mitten im Wahlkampf hat Werner Görg nicht als Privatmann, sondern in seiner offiziellen Funktion als Chef der Gothaer abgeschickt. Der Imageschaden für seinen Konzern ist enorm. Waidmann Görg schoss voll daneben.
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