Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Obama unterstützt Homo-Ehe Entscheidung des Gewissens THOMAS SPANG, WASHINGTON
Bielefeld (ots)
US-Präsident Obama hat mit seiner Unterstützung für gleichgeschlechtliche Ehen sein Gewissen über politisches Kalkül gestellt. Nichts anderes haben seine Anhänger von dem ersten schwarzen Präsidenten im Weißen Haus erwartet, der nun das Gewicht seines Amtes nutzt, um die Diskriminierung einer anderen Minderheit beenden zu helfen. Die Gleichberechtigung homosexueller Menschen bleibt die letzte große Aufgabe der Bürgerrechtsbewegung. Und der Präsident tut gut daran, sich an die Spitze zu setzen. Solange der säkulare Staat Ehen schließt, darf er nicht eine Gruppe von Bürgern diskriminieren. Er muss sich neutral verhalten. Sicher geht Obama mit seinem mutigen "Ja"-Wort ein Risiko ein. Doch am Ende könnte sich die klare Standortbestimmung auch als gute Politik erweisen - im deutlichen Kontrast zu seinem Herausforderer Mitt Romney. Dieser wird vom rechten Flügel der Republikaner dazu gezwungen, die Homo-Ehe zu thematisieren, statt über die Wirtschaft zu sprechen. Das verbaut ihm den Weg zurück in die Mitte, wo die Wahlen gewonnen werden. Romney tappte in eine Falle, wenn er im Herbst einen Kulturkrieg vom Zaun brechen wollte. Im November entscheidet auch in den Wechselwählerstaaten allein ein Thema. Und das heißt Jobs.
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