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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Medikamentöse Kastration für Pädophile Humanes Ansinnen HUBERTUS GÄRTNER

Bielefeld (ots)

Die Taten von Kinderschändern sind in höchstem Maße verachtenswert. Sie nutzen die Wehr- und Arglosigkeit ihrer Opfer aus. Jeder sexuelle Missbrauch verursacht Narben und Schäden, die oft ein Leben lang nicht wieder heilen. Auf den Opfern sollte also unser Augenmerk liegen, sie müssen maximal geschützt und betreut werden. Untersuchungen haben ergeben, dass bis zu ein Prozent der Männer auf Kinder gerichtete sexuelle Fantasien haben. Fest steht, dass viele von ihnen darunter leiden und große Schwierigkeiten haben, ihr sexuelles Verlangen zu unterdrücken. Etliche schaffen das nicht. Sie werden straffällig, vor Gericht gestellt und in forensischen Kliniken oder Gefängnissen untergebracht. Pädophile sind nicht "heilbar", aber man könnte ihnen helfen, ihre sexuellen Impulse zu kontrollieren. Sie müssten sich dazu freiwillig einer dauerhaften medikamentösen Behandlung unterziehen. Auf diese Möglichkeit hat nun die renommierte Psychiaterin Nahlah Saimeh öffentlich hingewiesen. Schelte hat sie dafür nicht verdient. Im Gegenteil: Saimeh redet ja nicht einer Zwangskastration das Wort. Ihr Ansinnen ist zutiefst human. Denn sie will nur einen Weg aufzeigen, wie Pädophile straffrei bleiben oder mit den Mitteln moderner Medizin langfristig wieder in die Freiheit gelangen könnten.

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