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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Billigeres Erdgas für Eon Druck von unten WIEBKE EICHLER

Bielefeld (ots)

Bei der Nachricht, dass Eon sein Gas von Gazprom nun billiger bezieht, horchen nicht nur Verbraucherschützer, sondern vor allem auch der Endverbraucher auf. Die Rechnung scheint einfach: Billigerer Einkauf heißt billigerer Verkauf. Aber so simpel ist das leider nicht: Denn Eon stürzte sich in die zähen Verhandlungen mit den Russen nicht, um dem Endkunden günstigere Energie anzubieten, sondern um die eigenen Verluste auszugleichen. Zuletzt waren es 700 Millionen Euro in der Gassparte, mit dem neuen Deal soll erstmals wieder Gewinn gemacht werden. Die vage Hoffnung der Verbraucherschützer, dass die neuen Lieferverträge den Wettbewerb anheizen, scheint auch auf Sand gebaut. Denn auf einem Markt, auf dem sich vier große Versorger die Pfründe gütlich aufgeteilt haben, findet Wettbewerb nicht statt. Wenn er Preiserleichterungen will, so muss der Verbraucher selbst tätig werden. Indem er zunächst leicht höhere Preise in Kauf nimmt und zu kleinen Anbietern wechselt, ist er derjenige, der den Wettbewerb ankurbelt und das Oligopol kippt. Doch das verlangt Ein- und Weitsicht und den vielbeschworenen mündigen Konsumenten. Der Druck entsteht nicht durch Forderungen an "die da oben". Der Druck entsteht durch Handeln von unten.

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