Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Marsmission "Curiosity" Reisen bildet DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON
Bielefeld (ots)
Marserkundungen gehören zur nationalen Seelenmassage. Vor allem in der Mondfahrernation Amerika, die nach dem Ende des Space-Shuttle-Programms nach neuen Zielen sucht. Der Nationalstolz ist angegriffen, seit die USA für eine Mitfahrgelegenheit ins All auf den früheren Erzfeind Russland angewiesen sind. Sollte ab heute die Mission "Neugier" die Bedürfnisse der NASA befriedigen, heißt das aber noch nicht viel. Geld für bemannte Marsmissionen ist in den hochverschuldeten Etats der Supermacht nirgends vorhanden. Auch in Amerika, wo das Streben nach den "new frontiers" zur kollektiven DNA gehört, rückt eine Frage immer stärker in den Mittelpunkt: Gibt es mit Klimawandel, Hunger, Armut und Terror nicht kostspielige Aufgaben, die dringlicher zu lösen wären als die Feststellung der chemischen Konsistenz von Geröll auf dem Mars? Kritiker halten dem entgegen, dass allein schon der menschliche Pioniergeist solche Missionen rechtfertige. Mag sein. Reisen bildet. Und mit jedem Stück des Universums, das wir erforschen, lernen wir uns selbst besser kennen. Nur eine neugierige Frage: Wer bezahlt's?
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