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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar U-3-Betreuung Notfalls strecken BERNHARD HÄNEL

Bielefeld (ots)

Ab Sommer 2013 hat jedes Kind unter drei Jahren einen Rechtsanspruch auf Betreuung in einer Kindertagesstätte. Doch es müsste ein Wunder geschehen, damit bis zum 1. August die Voraussetzungen erfüllt sind. Noch fehlen mehr als 200.000 Plätze. Der Mangel mag geringer sein, wie Ministerin Ute Schäfer für NRW reklamiert. Beide Seiten haben recht und unrecht zugleich. Seit der Datenerhebung mögen neue Plätze entstanden sein - ob allerdings an der richtigen Stelle, ist unklar. So ist das halt mit Statistiken und Plänen. Müttern und Vätern kann dieser Streit letztlich egal sein, sie interessieren Fakten. Spätestens ab August muss ihnen bei Bedarf ein Betreuungsplatz für ihr Kind zur Verfügung gestellt werden - in zumutbarer Entfernung. Den schwarzen Peter haben die Kommunen. Sie sind die Ansprechpartner für ein Angebot, das sie nicht bestellt haben, aber umsetzen müssen. Die gute und richtige Idee kam aus Berlin; Bundestag und Bundesrat wollten es so und nicht anders. Dass das Geld nicht reichen würde, war absehbar. So sie die Garantie nicht einlösen können, werden Städte und Gemeinden in Regress genommen für Versäumnisse, die sie selbst nicht verschuldet haben. Statt auf Notlösungen zu setzen, ist es besser, die Zeit bis zur Garantie zu strecken, wie der Städtetag vorschlägt.

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