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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Piraten schicken "Sextweets" aus dem Landtag Schade um die Diäten FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF

Bielefeld (ots)

Am Ende ist ihr noch nicht einmal die Tragweite bewusst. Auf die Anfrage einer Zeitung, wie sie den Ruf nach ihrem Rücktritt bewertet, zieht Birgit Rydlewski die Relevanz des Appells in Zweifel. Wenn nur einer ihrer Twitter-Follower fordere, sie solle ihr Mandat niederlegen, sei dies zu vernachlässigen. Piratin Rydlewski hat scheinbar nichts verstanden. Gewiss sind Haushaltsdebatten häufig trocken, eine zähe Materie. Wenn sie sich dann bis Mitternacht hinziehen, mag bei dem einen oder anderen Abgeordneten schon mal leichter Verdruss entstehen. Wer sich jedoch in ein Parlament wählen lässt, hat sich zumindest mit den Themen auseinanderzusetzen. Gerade wenn von sich aus kaum Initiativen einfließen. Rydlewski aber zog es vor, ihrem Parteifreund Michele Marsching über den Kurznachrichtendienst Twitter anstößige Nachrichten zu schicken und Witzchen auf Grasnarben-Niveau zu reißen. Als reichte es nicht aus, von geplatzten Kondomen zu schwadronieren, schickt sie vulgäre, nicht mal zweideutige Tweets in die virtuelle Welt. Als Volksvertreterin sollte Rydlewski ihre Zeit sinnvoller nutzen, als "Sextweets" zu zwitschern, wie sie Marsching nennt. Jenes Verhalten lässt nicht mit einem Lernprozess erklären. Mehr als ihr Piepen im Internet haben die Piraten offenbar nicht zu bieten. Das ist schade, in erster Linie um die Diäten.

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