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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Französische Intervention in Mali Militäreinsatz nicht ausschließen RALF T. MISCHER

Bielefeld (ots)

Europas Rolle in Afrika ist nicht sonderlich ruhmreich. Völkermord, Ausbeutung, Sklavenhandel und später die Unterstützung von Despoten werfen kein positives Licht auf die Politik der Alten Welt. Solche Argumente sind es, die der französische Präsident François Hollande ins Feld führt, um den Einsatz der französischen Truppen in Mali zu erklären. In Frankreich ist dieser Einsatz äußerst unpopulär, die Angst vor islamistischen Terroranschlägen in französischen Städten groß. Aber die Demokratie in Mali braucht Unterstützung gegen die Islamisten. Sie bedrohen die Hauptstadt Bamako. Ihr Ziel: die Einführung der Scharia, die Unterdrückung des Volkes. Nicht nur mit Blick auf eine gemeinsame starke europäische Außenpolitik ist es richtig und wichtig, dass auch Deutschland die Franzosen unterstützt. Bisher ist zumindest logistische Hilfe für die französischen Truppen im Gespräch. Das ist schon gut. Aber nicht genug. Deutschland darf einen Militäreinsatz nicht kategorisch ausschließen. Denn der Kampf gegen Islamismus und Fundamentalismus geht auch die Deutschen an. Doch dieser Kampf wird nicht während des Krieges gewonnen, sondern in der Zeit danach. Spätestens dann sollten auch deutsche Truppen präsent sein und für Frieden sorgen.

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