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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Blutbad bei Geiselbefreiung in Algerien Ein Schock und viele Fragen RALPH SCHULZE, MADRID

Bielefeld (ots)

Die Welt erlebte gerade die schlimmste Terrorattacke im nördlichen Afrika seit wenigstens zehn Jahren. Es wurde einmal mehr klar, dass islamistische Terroristen aus dem Dunstkreis El Kaidas die größte Gefahr für die Sicherheit in der Sahara-Region wie auch Europas sind. Die Folgerung daraus ist, dass der Kampf gegen den internationalen Terror, trotz großer Anstrengungen, noch lange nicht gewonnen ist - vielleicht sogar gerade erst begonnen hat. Und dass die zivilisierten Staaten in der Abwehr dieser Terrorgefahr für Demokratie und Freiheit noch mehr zusammenstehen müssen. Dazu gehört, dass die Sicherheit im Zweifelsfalle auch außerhalb Europas verteidigt wird. In Nordmali etwa, von wo aus Mokhtar Belmokhtar, der Anführer der Geiselnehmer, den jüngsten Terrorakt steuerte. Dass man einen Terrorstaat, eine Art "Saharistan", nahe am Mittelmeer nicht hinnehmen kann, dürfte nun klar sein. Bei all dem darf man aber nicht vergessen, dass der Kampf gegen den Terror mit den Waffen des Rechtsstaates erfolgen muss. Und hier fangen die Fragen an: Kann man Algeriens Militärschlag gegen die Terroristen wirklich "erfolgreich" nennen? Stand tatsächlich der Schutz der Geiseln im Vordergrund? Oder ging es vor allem um die Eliminierung der Terroristen? An Algerien ist der arabische Frühling bisher spurlos vorbeigegangen. Doch knallharte Diktaturen wie die algerische bieten auch keinen Schutz gegen den religiösen Extremismus.

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