Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Zugverkehr durch Hochwasser stark eingeschränkt Es gibt Schlimmeres SILKE GENSICKE
Bielefeld (ots)
Sie werden auf eine lange Geduldsprobe gestellt - die Reisenden, die in diesen Tagen versuchen, mit dem Zug ihren Arbeitsplatz, die Familie oder das Urlaubsziel zu erreichen. Denn wegen der Hochwasserkatastrophe verspäten sich viele Züge um mehrere Stunden, und nicht wenige fallen ganz aus. Doch bei all der Wut und dem Unverständnis über die Unfähigkeit der Deutschen Bahn, der Lage Herr zu werden, sollte eines nicht vergessen werden: Während die einen mit erhitzten Gemütern, aber doch trockenen Fußes am jeweiligen Zielort eintreffen, stehen andere seit Tagen bis zum Hals im Wasser und kämpfen um ihr Hab und Gut, ihre Existenz und ihre Stadt. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Denn wenn die Pegelstände endlich sinken, zeigt sich erst das ganze Ausmaß der Katastrophe. Von Milliardenschäden ist die Rede. "Handeln statt reden" lautet die Devise, der Einsatzkräfte örtlicher Feuerwehren, des THW und der Bundeswehr gefolgt sind. Nicht wegzudenken sind auch die sozialen Netzwerke, über die sich spontan und innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Hilfstrupps organisieren. Und so lässt sich all jenen, die sich über lange Wartezeiten, verspätete Züge und die Arbeitsweise der Deutschen Bahn aufregen, nur eines mit auf den Weg geben: Es gibt wirklich Schlimmeres!
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