Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Ausbildungsnotstand in OWL Verkehrte Welt BERNHARD HÄNEL
Bielefeld (ots)
Die jungen Menschen werden immer weniger, und die Auftragsbücher speziell in vielen Branchen des Handwerks sind voll. Da mutet es gelinde gesagt seltsam an, dass ausgerechnet das Handwerk in OWL von Jahr zu Jahr weniger Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt. Ebenso unverständlich ist, dass die ostwestfälische IHK Jugendliche aus dem Ausland anwerben will, damit sie hier eine Berufsausbildung machen. Getoppt wird das Ganze noch dadurch, dass die Agentur für Arbeit diese Aktion unterstützt, gleichzeitig aber junge Ostwestfalen und Lipper zur Berufsausbildung gen Deutschland Ost vermittelt werden. Diese verkehrte Welt verstehe, wer will. Die Fachkräftelücke in OWL ist vorhersehbar. Jugendliche, die jetzt nicht ausgebildet werden, werden absehbar als Fachkräfte fehlen, zumal die Heranbildung zur Fachkraft bis zu sieben Jahre dauert. Zudem gibt es bei den Arbeitgebern kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Wer jetzt nicht ausbildet, hat dauerhaft ein Problem. Komme niemand mit dem Argument mangelnder Ausbildungsreife. Das Problem stellt sich überall - auch im blühenden Baden-Württemberg. Beim Autobauer Daimler gibt es ab 2014 keine Ausschlusskriterien mehr bei Bewerbungen um eine Lehrstelle. Siemens hat sein Testverfahren bereits umgestellt. Noten spielen eine Randrolle, was zählt, sind messbare Eignungen. Denn was Hänschen nicht kann, kann Hans immer noch dazulernen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell