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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Streit zwischen den Kirchen Schwer verstehbar Bernhard Hänel

Bielefeld (ots)

Dem Laien, selbst dem Gutgläubigsten, sind die ausgebrochenen Scharmützel zwischen katholischen und evangelischen Christen ein Buch mit sieben Siegeln. Die Enttäuschung bei den Katholiken mag Gründe haben, sie zu verstehen fällt dem Kirchenvolk, gleich welcher Konfession, schwer. Unten, dort, wo man von Basis spricht, ist der vor nunmehr fast 500 Jahren ausgebrochene Streit heute für die meisten Menschen unverständlich. Dort wird längst so viel Gemeinsamkeit gelebt, dass es den Kirchenoberen bisweilen schwindelig wird. Gemeinsam ist den Christen der getrennten Konfessionen nicht nur der Glaube an denselben Gott, sondern der Wunsch nach Gemeinsamkeit. Das fängt bei der Taufe an, geht über den Wunsch nach einem gemeinsamen Abendmal bis hin zur würdevollen Bestattung auf einem Gottesacker. Als Nichttheologe muss man nicht verstehen, warum die Kirchenspaltung aufrechterhalten wird. Von beiden Seiten. Eine einzig rechtgläubige Kirche versus eine durch Luther reformierte katholische Kirche. Verstehbar ist für das gemeine Volk vor allem die Verantwortlichkeit des Individuums vor Gott. Darüber miteinander zu sprechen ist seit 497 Jahren angesagt. Im 500. Jahr aber noch mehr.

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