Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Sondersitzung im NRW-Landtag zum Lkw-Anschlag in Berlin Der Krisenmoderator Florian Pfitzner, Düsseldorf
Bielefeld (ots)
Als der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger nach dem Lkw-Anschlag in Berlin vor die Presse getreten ist, konnte man am Ende zwei gegenläufige Botschaften herauslesen. Zum einen, so die Absicht seines Hauses, sollte ein Bild entstehen, wonach NRW politisch handlungsfähig bleibt und sich der zuständige Ressortleiter souverän den drängendsten Fragen stellt. Wer wollte konnte indes kritisieren, dass da jemand mit ausgestrecktem Finger auf andere zeigt; die Verantwortung trotz der engen Verwicklungen mit NRW nach Berlin abschiebt. So haben es die oppositionellen Fraktionen aufgenommen - und wenn man sich so umhört, auch einige über den Parlamentsbetrieb hinaus. In der Tat hat Minister Jäger - ob nach den Misshandlungsfällen in Burbach, der Krawallveranstaltung "HoGeSa" oder den Silvesterübergriffen in Köln - nie einen eigenen Fehler eingeräumt. Er trage die Verantwortung qua Amt, sagt er, wenn er mal wieder eine Krise moderiert. Im Fall Amri hieße das, klare Auskünfte über mögliche Versäumnisse der Behörden zu geben. Man darf gespannt sein, ob es der Opposition dieses Mal gelingt, den Minister klug zu befragen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell