Neue Westfälische (Bielefeld): Ausgang der Bundestagswahl in Ostwestfalen-Lippe Liberale Auferstehung Matthias Bungeroth
Bielefeld (ots)
Alles beim Alten könnte man zu den Ergebnissen der Bundestagswahl in Ostwestfalen-Lippe denken. Denn die großen Parteien CDU (4) und SPD (3) halten die Zahl ihrer Direktmandate. Doch bei genauem Hinsehen ergeben sich viele spannende Aspekte. Bemerkenswert ist die Auferstehung der FDP, die sich - anders als im Bund - als drittstärkste Kraft zurückmeldet. Schmerzlich für die Union: Ihre Mann- und Fraustärke im Parlament ist von acht auf vier halbiert worden; viel erfahrene politische Kompetenz aus der Region wird der Fraktion damit künftig fehlen. Auf die verbliebenen Mandatsträger kommt also viel Mehrarbeit zu, um die Interessen der Region angemessen zu vertreten. Die SPD kann mit ihrem Abschneiden, gemessen am Bundesergebnis, gut leben. Sie ist weiterhin mit vier Abgeordneten - zwei Frauen und zwei Männern - im Bundestag vertreten: vier starke Stimmen für OWL im Parlament. Aufhorchen lassen die Liberalen, die nach dem Debakel von 2013 gleich zwei Abgeordnete in den Bundestag entsenden. Die FDP positioniert sich dabei in allen OWL-Wahlkreisen als dritte politische Kraft: Ein Ausrufezeichen geht nach Berlin. Jeweils einen Mandatsträger entsenden AfD, Linke und Grüne in den Bundestag. Die etablierten Parteien eint das Ziel, die neue rechtsextreme Konkurrenz als das zu entlarven, was große Teile von ihr sind: rassistisch, nationalistisch und hetzerisch. Eine Zerreißprobe für unsere parlamentarische Demokratie. OWL-Abgeordnete sollten aktiv daran mitwirken, dass diese positiv ausgeht.
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