Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
VKU zum Eigenkapitalzinssatz für Strom- und Gasnetzbetreiber
Vorschlag der Bundesnetzagentur nicht akzeptabel
Berlin (ots)
Auf scharfe Kritik stößt der Vorschlag der Bundesnetzagentur zur Festsetzung der Eigenkapitalzinssätze für Strom- und Gasnetzbetreiber beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU). "Der vorgeschlagene Eigenkapitalzinssatz von 7,82 % reicht definitiv nicht aus, um die notwendigen Investitionen in den Erhalt und den Ausbau der Netze sicherzustellen", warnt VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. "Die Bundesnetzagentur unterschätzt die unternehmerischen Risiken der Verteilnetzbetreiber", meint Reck nach einer ersten Analyse des Festlegungsentwurfs. "Im internationalen Vergleich liegen die derzeit geltenden Zinssätze für Strom- und Gasnetze bereits am unteren Ende der Skala. Eine weitere Absenkung der Netzrenditen ist für die kommunalen Netzbetreiber nicht hinnehmbar." Auch die Behauptung der Regulierungsbehörde, dass Strom- und Gasnetze denselben Risiken unterliegen, weist der VKU-Hauptgeschäftsführer zurück: "Auch Herr Kurth kann sich den Bewertungen der internationalen Kapitalmärkte nicht entziehen." Aufgrund der Konkurrenz mit anderen Heizenergien wie Öl oder Flüssiggas werden die Anschluss- und Auslastungsrisiken der Gasnetzbetreiber allgemein höher bewertet als die der Stromnetzbetreiber.
Der VKU hat das international renommierte Beratungsunternehmen KEMA Consulting mit der Berechnung angemessener Eigenkapitalzinssätze beauftragt. Die Empfehlungen von KEMA liegen bei 12,45 % für Strom- und 13,19 % für Gasnetze. Bei der Ermittlung dieser Werte haben die Berater die gleiche kapitalmarktbasierte Bewertungsmethode angewandt wie die Bundesnetzagentur. Der VKU sieht daher noch großen Diskussionsbedarf was Höhe und Plausibilität der von der Regulierungsbehörde vorgeschlagenen Eigenkapitalzinssätze betrifft.
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