Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
Start der Konsultation des Netzentwicklungsplans Strom der BnetzA / "Ohne Kreis- und Bundesstraßen funktionieren Autobahnen nicht!"
Berlin (ots)
Die Bürger sollen sich in den kommenden zwei Monaten ihre Meinung zum überarbeiteten Entwurf für mehrere große Stromautobahnen in Deutschland äußern. Das gab gestern die Bundesnetzagentur zum Start der Konsultation des Netzentwicklungsplans (NEP) Strom bekannt. Dazu Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): "Um die Akzeptanz für die Energiewende nicht zu gefährden, ist die Beteiligung der Bürger sehr wichtig. Weil die Wende ein Gemeinschaftswerk ist, sollen die Bürger mitreden, mitmachen und mitgestalten können, um die Veränderungen in der Energielandschaft auch aktiv mitzutragen."
Allerdings dürfe man nicht nur auf die großen Stromautobahnen schauen und man muss dem Bürger auch deutlich sagen, dass die Stromautobahnen nur mit funktionierenden Kreis- und Bundesstraßen, den Verteilnetzen, funktionieren. Reck: "Aufgrund des starken Zubaus dezentraler Erzeugung gibt es jenseits des NEPs massiven Handlungsbedarf. Wir brauchen Investitionsbedingungen, die den Um- und Ausbau der Verteilnetze zu Smart Grids ermöglichen. Nur so können die zunehmenden Lastflüsse aus dem Wachstum der dezentralen Erzeugung schon im Verteilnetz integriert werden." Zudem sein der Bau lokaler und regionaler Smart Grids weitaus kostengünstiger als sich ausschließlich auf Investitionen in die Stromautobahnen, zu konzentrieren. "Das fördert auch die Akzeptanz."
Aktuell sieht der VKU die regionalen Anforderungen der Verteilnetz- an die Übertragungsnetzbetreiber bei einer bedarfsgerechten Entwicklung der Übertragungsnetze nicht beziehungsweise nicht hinreichend im NEP berücksichtigt. "Im Sinne einer integrierten Netzausbauplanung müssen diese aber unbedingt berücksichtigt werden, ohne weitere Planungsinstrumente zu schaffen. Besonders problematisch ist, dass es noch keine Lösung für den Zeitverzug bei der Anerkennung von Investitionen in Verteilnetze gibt." Entsprechende Vorschläge vom VKU und den Landesregulierern liegen schon lange auf dem Tisch. Gesetzgeber und Behörden müssen nun zügig liefern.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in der Abwasserentsorgung.
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