Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
Klimagipfel in Doha
"Mutigere Schritte wären nötig gewesen"
Berlin (ots)
Die Verhandlungen für ein neues Klimaabkommen sind am vergangenen Wochenende in Doha zu Ende gegangen. Im Ergebnis hat sich die Konferenz auf eine Fortführung des Kyoto-Protokolls bis 2020 und den Rahmen für die Verhandlungen eines Kyoto-Nachfolgeabkommens geeinigt. Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), dazu: "Die Beschlüsse von Doha sind ein Minimalkonsens. Die Fortführung des Kyoto-Protokolls bis 2020 und die Einigung auf das Arbeitsprogramm für ein Nachfolgeprotokoll sind im Grundsatz zu begrüßen. Das Ziel, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen, hätte jedoch weitreichendere Schritte erfordert."
Ungeachtet der Beschlüsse von Doha kann die Europäische Union aus Sicht der kommunalen Unternehmen durch Maßnahmen im Emissionshandel, der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz wichtige Akzente setzen. Reck: "Der Emissionshandel muss wieder so ausgestaltet werden, dass er Anreize für Investitionen in emissionsarme Technologien schafft."
"Im Hinblick auf die langfristigen Zielsetzungen muss die EU auch im Bereich der erneuerbaren Energien weiter voranschreiten", so Reck, "weil sie nachhaltig zur Senkung der Treibhausgasemissionen beitragen". Der Ausbau der erneuerbaren Energien erfordert langfristig stabile und berechenbare Rahmenbedingungen. "Um Investitionssicherheit zu schaffen, ist es unumgänglich, dass die EU auch im Zeitraum 2020 bis 2030 spezifische verbindliche Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien vereinbart", sagt Reck.
Neben dem Ausbau der Erneuerbaren und der Reform des Emissionshandelssystems muss aus Sicht der kommunalen Unternehmen auch die Energieeffizienz gesteigert werden. "Beim Umbau des Energiesystems muss energieeffizienten Maßnahmen eine größere Bedeutung zukommen. Der Ausbau hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) sowie Energieberatungen für Verbraucher können dazu beitragen, die Energieeffizienz zu steigern und dadurch dem Klimawandel aktiv zu begegnen", so der VKU-Hauptgeschäftsführer.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in der Abwasserentsorgung.
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