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"Menschen und Schlagzeilen": "Hells Angels" äußern sich exklusiv zum Rockerkrieg in Norddeutschland

Hamburg (ots)

Sperrfrist: 07.04.2010 21:00
   Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
   Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Vor dem Hintergrund des eskalierenden "Rockerkrieges" in 
Norddeutschland haben sich führende Mitglieder der "Hells Angels" 
erstmals ausführlich vor der Kamera geäußert. Dabei stellen sie auch 
die Möglichkeit eines Waffenstillstands mit den verfeindeten 
"Bandidos" in Aussicht. "Ich denke mal, dass man sich irgendwann dazu
besinnen muss, dass da Ruhe einkehrt", sagte der Chef der Hells 
Angels in Hannover, Frank Hanebuth, dem NDR TV-Magazin "Menschen und 
Schlagzeilen" (Mittwoch, 7. April, 21 Uhr, NDR Fernsehen). "So wird's
kommen, da gehe ich fest von aus. Beide Seiten sind daran 
interessiert und man muss gucken, früher oder später kommt es so."
Erstmals sprechen die Rocker offen über ihr Verhältnis zur Gewalt.
Der Pressesprecher der Hells Angels Deutschland, Django, sagte in der
Sendung "Menschen und Schlagzeilen", Gewalt sei ein legitimes Mittel,
um sich bei Auseinandersetzungen zu verteidigen: "Wenn ich unterwegs 
bin und meine Familie wird angegriffen, dann hab ich keine Zeit auf 
irgendwelche Gesetzeshüter zu warten, dann wird verteidigt. Ende. Und
dann ist es mir auch völlig egal, was die Gesellschaft davon hält."
Ähnlich äußerte sich Hanebuth in Bezug auf Konflikte in der 
Türsteherszene: "Der eine diskutiert halt lieber - der andere nicht 
so. Es kommt immer darauf an, wie kommt das Gegenüber auf einen zu. 
Wenn er natürlich groß auf einen zustürmt (...), dann ist man 
irgendwann ja mal gezwungen zu reagieren. Ich kann mich da ja nicht 
hinstellen und sagen, nun warte mal bis jemand anderes das für mich 
regelt", so Hanebuth.
Vorwürfe von Ermittlungsbehörden und Sicherheitsexperten, die 
Rockerclubs seien in organisierte Kriminalität verstrickt und 
handelten u. a. mit Drogen und Waffen, wies Pressesprecher Django 
zurück: "Dass wir in unseren Reihen schwarze Schafe haben, das ist 
kein Geheimnis, die gibt's aber auch bei der Kirche und der Polizei, 
keine Frage. Nur würde bei Kirche und Polizei keiner auf den Gedanken
kommen, das gleich zur kriminellen Vereinigung zu machen. So wie uns 
das seit Jahrzehnten droht."
Laut Hanebuth geht es bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen 
zwischen "Hells Angels" und "Bandidos" nicht um Revierkämpfe im 
Rotlichtmilieu: "Was mich richtig stört, sind so Geschichten, dass 
man sagt, dass dieser Rockerkrieg deswegen entstanden ist, dass man 
eben die Drogenreviere ausfechtet oder sich um irgendwelche 
Zwangsprostituierten kümmert". Damit werde suggeriert, "was wir doch 
im Prinzip für Wanzen sind. Steuern dürfen wir bezahlen, und auf der 
anderen Seite sind wir die schlechten Säcke, das ist natürlich völlig
falsch".
Frei zur Veröffentlichung bei Quellennennung: "Menschen und 
Schlagzeilen" im NDR Fernsehen
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktion von 
"Menschen und Schlagzeilen", Tel. 040/4156-4889. Weitere 
Informationen zur Sendung finden Sie unter 
www.ndr.de/menschenundschlagzeilen

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralf Pleßmann
Telefon: 040 / 4156 - 2333
Fax: 040 / 4156 - 2199
r.plessmann@ndr.de
http://www.ndr.de

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