Blitzumfrage in Schleswig-Holstein: Schwarz-Gelb ohne Mehrheit - CDU und SPD gleichauf
Hamburg (ots)
Wenn am kommenden Sonntag in Schleswig-Holstein Landtagswahl wäre, erhielten CDU und SPD jeweils 32 Prozent der Stimmen. Beide Parteien könnten mit diesem Ergebnis eine Koalition mit Bündnis 90/Die Grünen bilden, die auf 19 Prozent kämen. Das jetzige Regierungsbündnis aus CDU und FDP hätte dagegen keine Mehrheit. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Blitzumfrage von Infratest dimap im Auftrag der NDR 1 Welle Nord und des Schleswig-Holstein Magazins des NDR.
Beide großen Parteien könnten im Vergleich zur Landtagswahl 2009 zulegen: Die CDU um 0,5 Prozentpunkte auf jetzt 32 Prozent, die SPD um 6,6 Punkte auf ebenfalls 32 Prozent. Mit deutlichen Gewinnen würden die Grünen ihr Ergebnis von 12,4 auf 19 Prozent verbessern. Die FDP verliert nach der Umfrage fast zwei Drittel ihrer Stimmen im Vergleich zur vorigen Landtagswahl und liegt mit minus 9,9 Prozentpunkten jetzt bei 5 Prozent. Die Partei Die Linke käme auf 4 Prozent (minus 2 Prozentpunkte) und würde damit nicht im Landtag vertreten sein. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), der von der Fünfprozentklausel ausgenommen ist, läge bei 4 Prozent (minus 0,3 Prozentpunkte). Die sonstigen Parteien kämen zusammen auf 4 Prozent.
Nach der Umfrage könnten sowohl CDU als auch SPD ein Regierungsbündnis mit den Grünen schließen, jeweils mit einer absoluten Mehrheit von 51 Prozent. Allerdings wünschten sich 28 Prozent der Schleswig-Holsteiner eine Koalition aus SPD und Grünen, nur 7 Prozent ein schwarz-grünes Bündnis. 12 Prozent der Befragten wünschten sich eine Fortsetzung der Koalition aus CDU und FDP. Ebenfalls 12 Prozent sprachen sich für eine große Koalition aus CDU und SPD aus, 4 Prozent für eine CDU-Alleinregierung und 3 Prozent für ein Bündnis von SPD, Grünen und SSW. Die Schleswig-Holsteiner wurden nach der gewünschten Zusammensetzung der Landesregierung gefragt, ohne dass Koalitionsmöglichkeiten vorgegeben waren. Insgesamt wünschten sich 49 Prozent der Befragten eine Regierung unter Führung der SPD, 36 Prozent eine CDU-geführte Regierung. Weder CDU noch SPD in Schleswig-Holstein haben bisher über ihre Spitzenkandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten entschieden. Wenn der Ministerpräsident direkt gewählt werden könnte, würden 41 Prozent der Befragten für Amtsinhaber Peter Harry Carstensen (CDU) stimmen, 25 Prozent für Oppositionsführer Ralf Stegner (SPD). 23 Prozent würden keinen von beiden wählen.
Sollten der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian von Boetticher und Ralf Stegner gegeneinander antreten, würden sich 37 Prozent der Schleswig-Holsteiner für von Boetticher entscheiden, 19 Prozent für Stegner. 19 Prozent würden keinen von beiden wählen.
Für die Umfrage wurden am 30. und 31. August 2010 insgesamt 1001 wahlberechtigte Schleswig-Holsteiner befragt. Die statistische Fehlerquote liegt laut Infratest dimap zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten.
Hinweis an die Redaktionen:
Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle: Infratest dimap im Auftrag der NDR 1 Welle Nord und des Schleswig-Holstein Magazins" zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter "www.ndr.de/sh" abrufbar.
1. September 2010/TK
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