"Es ist ein ökonomisches Muss, die Zuwanderung zu regeln."
Der
Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, im Interview mit
tagesschau.de
Hamburg (ots)
Angesichts des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes zur Zuwanderung hat der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, im Interview mit tagesschau.de die Politik aufgefordert, so schnell wie möglich zu reagieren. "Es ist ein gesellschaftliches und ökonomisches Muss, die Bedingungen für die Zuwanderung zu regeln. Wir brauchen eine verlässliche gesetzliche Grundlage. Es besteht also dringender Handlungsbedarf", so Walter.
Die deutsche Wirtschaft sei trotz der konjunkturellen Krise nach wie vor auf Zuwanderung aus dem Ausland angewiesen. "Die Veränderungen, die wir brauchen, fordern ein grundsätzliches Umdenken. Es ist offenkundig, dass wir in ein paar Jahren unter einem dramatischen Ärzte-und Pflegermangel leiden werden. Wer sich also heute vor dem Hintergrund der schlechten konjunkturellen Lage dieses Winters zurücklehnt und diese Frage vernachlässigt, hat die wirklich wichtigen Aufgaben nicht begriffen", sagte Walter dem ARD-Nachrichtenportal tagesschau.de.
Walter äußerte Verständnis für die Position der Union, die Zuwanderung zu begrenzen, sprach sich aber gegen den Vorschlag des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch aus, die Zuwanderung davon abhängig zu machen, dass die Neuankömmlinge bereits einen Arbeitsplatz nachweisen können: "Es ist nicht sachgerecht zu fordern, dass man nur einwandern kann, wenn man schon eine Stelle in Deutschland hat. Es muss vielmehr gewährleistet sein, dass man eine bestimmte Fachkompetenz oder eine bestimmte Sprachkompetenz besitzt, um einen Arbeitsplatz besetzen zu können."
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Ralf Pleßmann NDR Pressestelle Rothenbaumchaussee 132 D-20149 Hamburg Tel.: 040/4156-2333 Fax: 040/4156-2199 E-Mail: r.plessmann@ndr.de
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