Bundesanwaltschaft hat Haftbefehl gegen mutmaßliches Al-Kaida Mitglied beantragt
Hamburg (ots)
Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat nach Informationen des NDR Fernsehens Haftbefehl gegen das mutmaßliche Al-Kaida Mitglied Christian Ganszarski beantragt. Die Karlsruher Behörde wirft dem Islamisten vor, von dem Attentat in Djerba gewusst zu haben und es nicht verhindert zu haben. "Nichtanzeige einer Straftat" heißt der entsprechende Paragraph 138. Ganszarski, so die Bundesanwaltschaft, habe im August 2001 den späteren Attentäter Nizar Nawar in Afghanistan in einem Al-Kaida Trainingslager kennen gelernt und dabei von den Anschlagsplänen erfahren. Die zuständige Ermittlungsrichterin beim Bundesgerichtshof hat den Antrag allerdings nach Informationen des NDR abgelehnt. Jetzt prüft die Bundesanwaltschaft, ob sie Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegt.
Christian Ganszarski hatte sich Ende vergangenen Jahres aus Deutschland nach Saudi-Arabien abgesetzt. Dort haben ihn die Behörden als Terrorverdächtigen festgesetzt. Eine Auslieferung konnten die deutschen Behörden aber bislang nicht verlangen, weil kein Haftbefehl vorlag. Ganszarski war von dem tunesischen Attentäter Nizar Nawar am Morgen des Attentats von Djerba angerufen worden. Dabei hatte der Attentäter von Ganszarski den "Segen" verlangt.
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