NDR Umfrage: CDU in Niedersachsen stärkste Kraft, aber Rot-Grün könnte regieren
Hamburg (ots)
Zwei Jahre vor der nächsten Landtagswahl ist die CDU in Niedersachsen deutlich die stärkste Kraft, aber SPD und Grüne könnten im Landtag auf eine knappe rechnerische Mehrheit hoffen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des NDR Fernsehmagazins "Hallo Niedersachsen". Danach käme die CDU bei einer Landtagswahl zurzeit auf 35 Prozent, sieben Prozentpunkte mehr als bei der letzten Umfrage vor zwei Jahren. Die SPD verbessert sich um einen Punkt auf 27 Prozent, die Grünen verlieren vier Prozentpunkte und liegen bei 20 Prozent. Die AfD schneidet mit 6 Prozent drei Prozentpunkte schlechter ab als in der letzten Umfrage. Die Linke könnte mit 5 Prozent auf den Einzug in den Landtag hoffen, die FDP dagegen wäre mit 4 Prozent nicht im Landtag vertreten. Mit einem solchen Wahlausgang stünde Niedersachsen vor einem Regierungswechsel. Rechnerisch wäre neben einer schwarz-roten Koalition eine schwarz-grüne Landesregierung sowie mit knapper Mehrheit auch eine Neuauflage von Rot-Grün möglich.
Bei der Landtagswahl vor exakt drei Jahren war die SPD mit 36,9 Prozent stärkste Kraft geworden. Die CDU erhielt 33,6 Prozent, die Grünen bekamen 8,7 Prozent, die FDP kam auf 7,5 Prozent und die AfD auf 6,2 Prozent der Wählerstimmen.
Auch wenn die CDU bei der Sonntagsfrage dominiert: Wenn sie den Ministerpräsidenten direkt wählen könnten, würden sich die befragten Niedersachsen für den Amtsinhaber entscheiden - 57 Prozent favorisieren Stephan Weil (SPD), das sind vier Prozentpunkte mehr als bei der Umfrage vor zwei Jahren. 23 Prozent sprechen sich für Spitzenmann Bernd Althusmann von der CDU aus, drei Prozentpunkte weniger als vor zwei Jahren. Sogar bei den CDU-Anhängerinnen und -Anhängern liegt Weil mit 46 Prozent vor Althusmann mit 38 Prozent.
Die von Stephan Weil geführte Landesregierung bekommt von den Befragten gute Noten. 70 Prozent sind mit ihrer Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden, besser wird keine Landesregierung in Deutschland bewertet. Innerhalb der Regierung schneidet dabei die CDU etwas besser als die SPD ab. Mit der CDU-Arbeit sind 52 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden, zehn Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren. Die Arbeit der SPD schätzen 48 Prozent, genauso viele wie vor zwei Jahren.
In der Sachpolitik vertrauen die Niedersachsen meist der CDU. Sie genießt das größte Vertrauen in der Finanzpolitik (46 Prozent), in der Wirtschaftspolitik (44 Prozent) und bei der Kriminalitätsbekämpfung (44 Prozent). Auch im wichtigen Feld der Bildungspolitik liegt sie knapp vor der SPD (CDU: 30 Prozent, SPD: 29 Prozent). Die SPD liegt nur beim Thema soziale Gerechtigkeit vorn (40 Prozent). Den Grünen wird wie gehabt besonders viel zugetraut in der Umweltpolitik (45 Prozent) sowie bei Landwirtschaft und Verbraucherschutz (36 Prozent). Die FDP gilt noch am ehesten als kompetent in der Wirtschafts- und Finanzpolitik (5 Prozent), die AfD in der Flüchtlingspolitik (6 Prozent) und die Linke in der Sozialpolitik (8 Prozent).
Bei der summarischen Bewertung, wem man die Lösung der wichtigsten Aufgaben in Niedersachsen zutraut, lagen SPD und CDU vor zwei Jahren noch gleichauf. Jetzt überzeugt die CDU mehr Wahlberechtigte als die SPD (35:28 Prozent). Die Grünen kommen bei dieser Bewertung auf 9 Prozent, die AfD auf 3 und FDP und Linke auf 2 Prozent.
Dass die Niedersachsen die Folgen der Corona-Pandemie spüren, zeigt die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage: Nur noch 51 Prozent halten sie für gut oder sehr gut. Bei der Umfrage vor zwei Jahren waren es noch 80 Prozent.
Infratest dimap befragte vom 6. bis 12. Oktober 1004 repräsentativ ausgewählte Niedersachsen per Telefon. Die vollständige Umfrage wird im Internet veröffentlich auf der Seite www.NDR.de/niedersachsen.
An die Redaktionen:
Für Rückfragen steht Ihnen im NDR Landesfunkhaus Niedersachsen, Programmbereich Fernsehen, gerne dessen Leiter Thorsten Hapke zur Verfügung (Tel. 0511/988 - 2400).
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse
Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell