NDR Umfrage zur Landtagswahl in Niedersachsen: SPD bei Sonntagsfrage auf Platz 1, CDU knapp dahinter. Grüne mit 22 Prozent drittstärkste Kraft
Hamburg (ots)
Drei Monate vor der Landtagswahl in Niedersachsen liegt die SPD trotz Verlusten in der Gunst der Wählerinnen und Wähler vorn. Die CDU hat aufgeholt, bleibt aber knapp weiter auf Platz 2. Die Grünen gewinnen deutlich hinzu.
Die SPD kommt laut Niedersachsen-Trend von Infratest dimap im Auftrag des NDR auf 30 Prozent. Das sind 6 Prozentpunkte weniger als beim vorherigen Niedersachsen-Trend im November 2021. Die CDU verbessert sich um 4 Prozentpunkte auf 27 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen gewinnen 6 Prozentpunkte gegenüber November und liegen jetzt bei 22 Prozent. Die FDP kommt auf 7 Prozent (minus 3 Prozentpunkte), die AfD auf 6 Prozent (minus 1 Prozentpunkt).
Damit wäre rechnerisch eine Neuauflage von Rot-Grün möglich, aber auch eine Koalition aus CDU und Grünen hätte eine Mehrheit. Ebenso könnte die bestehende Große Koalition aus SPD und CDU fortgesetzt werden.
Bei den Wahlberechtigten findet ein künftiges rot-grünes Bündnis den größten Anklang, 45 Prozent bezeichnen es als "sehr gut" bzw. "gut". Eine künftige Große Koalition aus SPD und CDU bewerten 33 Prozent positiv.
Nicht nur die SPD, auch Ministerpräsident Stephan Weil hat an Zustimmung eingebüßt. Während er bei der letzten Umfrage im November 2021 noch knapp zwei Drittel der Wahlberechtigten überzeugte, sind aktuell 56 Prozent zufrieden mit seiner Arbeit (minus 9 Prozentpunkte). Dennoch bleibt Weil der populärste Politiker im Land, er würde sich bei einer Direktwahl mit 52 Prozent der Wahlberechtigten gegen Bernd Althusmann (22 Prozent) durchsetzen.
Die Arbeit des CDU-Wirtschaftsministers und stellvertretenden Ministerpräsidenten Althusmann beurteilen 44 Prozent der Wahlberechtigten positiv (unverändert), mit der Arbeit der Grünen-Fraktionsvorsitzenden und Spitzenkandidatin Julia Willie Hamburg sind 10 Prozent (plus 1 Prozentpunkt) zufrieden. Sie ist mehr als drei Viertel der Wahlberechtigten unbekannt.
Der Ukrainekrieg und die damit verbundenen Preissteigerungen und Folgen für die wirtschaftlichen Aussichten spiegeln sich auch im Niedersachsen-Trend wider. So beurteilen die Wahlberechtigten die wirtschaftliche Lage in Niedersachsen derzeit negativer als bei der vorherigen Umfrage im November. Noch 48 Prozent sind mit der wirtschaftlichen Situation im Bundesland zufrieden (minus 14 Prozentpunkte gegenüber der Umfrage vom November), 47 Prozent bewerten die Lage als "weniger gut" oder "schlecht" (plus 13 Prozentpunkte). 51 Prozent glauben, dass sich die wirtschaftliche Situation in einem Jahr verschlechtert haben wird.
Auch bei der Frage nach den wichtigsten Problemen in Niedersachsen zeigt sich die weltpolitische Entwicklung. So werden "Energiepolitik/Energiewende" und "Inflation/steigende Preise" von den Wahlberechtigten als wichtig benannt. Es sind Themen, die bei der letzten Landtagswahl keine große Rolle spielten.
Weitere wichtige Themengebiete für die Wahlberechtigten sind Bildung/Schule/Ausbildung und Umweltschutz/Klimawandel.
Infratest dimap hat vom 29. Juni bis zum 4. Juli insgesamt 1154 wahlberechtigte Personen in Niedersachsen per Telefon oder Online befragt. Die Schwankungsbreite liegt zwischen 2 Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 10 Prozent) und drei Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 50 Prozent).
Alle Ergebnisse sind ab sofort (6.00 Uhr) abrufbar unter www.ndr.de/niedersachsen und frei zur Veröffentlichung unter Nennung der Quelle: Infratest dimap im Auftrag des NDR
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