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NDR Umfrage zur Wahl in Schleswig-Holstein – Erfolg von Rot-Grün wahrscheinlich

Hamburg (ots)

Die SPD hat zehn Tage vor der Wahl in
Schleswig-Holstein ihren Vorsprung gegenüber der CDU noch einmal
ausbauen können. Wäre am kommenden Sonntag in Schleswig-Holstein
Landtagswahl, erhielte die rot-grüne Koalition wieder eine Mehrheit
im neuen Parlament. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen
Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks.
Die SPD erreicht demnach 41 Prozent der Stimmen, das sind 2,1
Prozent weniger als bei der Landtagswahl im Jahr 2000, aber ein
Prozentpunkt mehr als bei der vergangenen Umfragewelle im Januar
2005. Die CDU kommt auf 36 Prozent. Sie konnte im Vergleich zur
Landtagswahl 2000 um 0,8 Prozentpunkte zulegen, hat aber seit der
Umfragewelle vor einem Monat einen Prozentpunkt eingebüßt. Die
kleinen Parteien halten ihre Ergebnisse weitgehend unverändert: Nur
die Grünen haben einen halben Prozentpunkt verloren und liegen
aktuell bei 7,5 Prozent, die FDP hält sieben Prozent und der
Südschleswigsche Wählerverband (SSW), für den die Fünf-Prozent-Hürde
zur Landtagswahl außer Kraft gesetzt ist, käme auf drei Prozent.
Andere Parteien würden nach derzeitigem Stand nicht im Landtag
vertreten sein. Die NPD sehen die Wahlforscher von Infratest dimap
mit 2,5 Prozent der Zweitstimmen deutlich unter der Fünf-Prozent-
Hürde.
Angesichts der Rekordzahl von offiziell mehr als fünf Millionen
gemeldeten Arbeitslosen ist die Krise am Arbeitsmarkt das Thema, das
die Bürger mit weitem Abstand am meisten bewegt. Vier von fünf
Wählern (80 Prozent) betrachten die Arbeitslosigkeit als das Problem,
das am dringendsten gelöst werden muss. Das sind 14 Prozent mehr als
noch im Januar. Weiterhin als zweitgrößte Herausforderung für die
Politik in Schleswig-Holstein gilt die Schul- und Bildungspolitik,
die mit 27 Prozent (minus fünf) jedoch an Aufmerksamkeit verloren
hat. Im Gegenzug hat die allgemeine Sorge über die wirtschaftliche
Lage mit 15 Prozent (plus zwei) etwas an Bedeutung gewonnen. Alle
anderen Problemfelder folgen mit erkennbarem Abstand, darunter die
Haushalts- und Finanzpolitik (sechs Prozent), die Verkehrspolitik (6
Prozent), der Umweltschutz (5 Prozent) und die soziale Gerechtigkeit
(4 Prozent).
Auch kurz vor der Landtagswahl glaubt nur etwa jeder vierte Wähler
(28 Prozent), dass unter einer CDU-Federführung die Probleme in
Schleswig-Holstein besser angepackt werden würden, als durch die
amtierende Landesregierung. Eine nach wie vor deutliche Mehrheit von
54 Prozent bezweifelt das.
Dennoch bleibt die Bilanz der Landesregierung auch unmittelbar vor
der Wahl gemischt. Etwas weniger als die Hälfte (47 Prozent) der
Schleswig-Holsteiner sind zufrieden mit der Arbeit der rot-grünen
Koalition, jeder Zweite (50 Prozent) ist wie schon im Januar
unzufrieden. Die Ausgangsposition fällt für das Kabinett von Heide
Simonis damit deutlich schlechter aus als vor der vergangenen
Landtagswahl. Damals überwogen die positiven Stimmen die negativen
bei weitem (58 zu 38 Prozent). Allerdings hat die Landesregierung
seit August 2004 deutlich an Sympathien hinzugewinnen können, der
Anteil der Zufriedenen lag damals nur bei 36 Prozent.
Ministerpräsidentin Heide Simonis hat ihre persönlichen Werte zwar
nicht ganz halten können, der Abstand zu dem CDU-Herausforderer Peter
Harry Carstensen hat sich aber noch leicht vergrößert. Bei einer
Direktwahl erhielte Simonis 62 Prozent der Stimmen. Das sind zwei
Prozentpunkte weniger als im Januar. Der Herausforderer der CDU kommt
auf 27 Prozent (minus drei).
Ausführliche Ergebnisse und Analysen der Umfrage präsentieren
„Das!“ heute um 16.00 Uhr und um 18.45 Uhr im NDR-Fernsehen sowie die
ARD- Tagesthemen um 22.30 Uhr im Ersten.
Für die Umfrage wurden im Zeitraum vom 7. bis 9. Februar 2005
insgesamt 1000 wahlberechtigte Schleswig-Holsteiner befragt. Die
statistische Fehlerquote liegt laut Infratest dimap zwischen 1,4 und
3,1 Prozentpunkten.
Hinweis an die Redaktionen: Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei
Nennung der „Quelle: Infratest dimap im Auftrag des NDR“ zur
Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.ndr.de/wahl
abrufbar.
10. Februar 2005

Rückfragen bitte an:

NDR Presse und Information

Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199

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