Der Erde näher als den Sternen
Emil Schumacher - Retrospektive im Museum Wiesbaden
Wiesbaden (ots)
Vom 3. Juni bis 30. September 2007 zeigt das Museum Wiesbaden eine Retrospektivausstellung des Malers Emil Schumacher (1912 - 1999). 80 Werke machen die Visionen, die individuellen künstlerischen Bildkonzepte und die Entwicklungsschritte dieses wichtigsten Mitbegründers der gegenstandslosen Malerei in Deutschland umfassend sichtbar. In der Ausstellung wird zugleich deutlich, wie fließend die Grenzen zwischen abstrakter und gegenständlicher Malerei sein können. Ausgehend von einem eher gegenständlichen und dem Expressionismus nahe stehenden Frühwerk der 1930er Jahre befreite sich Schumacher in den 1950er Jahren von dieser Tradition und fand in der Entdeckung des Farbmaterials als Träger bildnerischen Ausdrucks zur abstrakten Sprache des Informel. Seit Mitte der sechziger Jahre verband Schumacher das Panorama seiner informellen Farbmaterialität mit expressiver Liniensprache zu einer Malerei, die Assoziationen zur realen Wirklichkeit erlaubt. Die Verbindung von Gegenstand und Abstraktion, anders: Die Verwandlung von Gegenständen - also Baumstümpfen, Tieren, Architekturen usw. - in Malerei, in Farbe und Linie, oder: Das Ereignis des Bildes in Schumachers Werk, das alles Gelebte, Gesehene, Empfundene, Erkannte zur Gestalt vereint, führt ein Missverständnis ad absurdum, das darin besteht, dass man gemeinhin jeder Art von Abstraktion eine Entfernung von der realen Wirklichkeit unterstellt. Schumachers Werk macht sichtbar, dass es sich bei seiner Malerei nicht um Überdeckung von Naturwirklichkeit handelt, nicht um deren Verachtung oder gar Zerstörung, sondern im Gegenteil um eine subtile Annäherung im Prozess von Verwandlungen, schreibt Jens Christian Jensen im Katalog zur Ausstellung. Die Ausstellung, die zunächst im Sprengel Museum Hannover zu sehen war, wurde in enger Zusammenarbeit mit der Emil Schumacher-Stiftung und mit Dr. Ulrich Schumacher, dem Sohn des Künstlers, erarbeitet.
Die Ausstellung wird am 1. Juni 2007 um 11.00 Uhr im Museum Wiesbaden der Presse vorgestellt.
Pressekontakt:
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Fax 0611/335 2192
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