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BDI Bundesverband der Deutschen Industrie

BDI: Verschärfung der Rüstungsexportrichtlinien - ein gefährlicher nationaler Alleingang

Berlin (ots)

Die heute vom Bundeskabinett beschlossene
Verschärfung der rüstungsexportpolitischen Grundsätze im nationalen
Alleingang stößt in den betroffenen deutschen Unternehmen auf
Unverständnis und größte Besorgnis. Die Verabschiedung dieser
Grundsätze sei ohne eine vorhergehende Abstimmung mit der Industrie
erfolgt, obgleich sie davon existentiell betroffen ist. Der Forderung
des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), die verstärkte
Berücksichtigung der Menschenrechte beim Rüstungsexport auf
internationaler Ebene zu verankern und auf einen nationalen
Alleingang zu verzichten, wurde nicht Rechnung getragen. Der BDI
appellierte deshalb an die Bundesregierung, bei der Umsetzung der
neuen Grundsätze dafür zu sorgen, dass der auf Mindestkapazitäten
reduzierten wehrtechnischen Industrie in Deutschland nicht die
Existenzgrundlage entzogen und ihre Kooperationsfähigkeit im Bündnis
erhalten wird.
Der BDI wies auf die negativen Auswirkungen eines Verlustes
wehrtechnischer Industriekapazitäten in Deutschland bei der deutschen
Mitgestaltung der europäischen Sicherheits- und Bündnispolitik hin.
Wehrindustrielle Ressourcen im eigenen Land sind neben nationalen
Streitkräften eine wesentliche Grundlage für die Durchsetzung
nationaler Belange in der Sicherheits- und Bündnispolitik. Der BDI
befürchtet, dass Deutschland in diesem Bereich künftig denjenigen
Ländern die Federführung überlassen muss, die sich wie insbesondere
Frankreich und Großbritannien auf eine leistungsstarke und effiziente
eigene wehrtechnische Industrie abstützen und sie deshalb auch
fördern.
Die wichtigen Partnerstaaten, insbesondere Frankreich und
Großbritannien, vermissten bei der deutschen Haltung eine angemessene
Berücksichtigung der sicherheitspolitischen Interessen des
Bündnisses. Deshalb bestehe durch den deutschen Alleingang die große
Gefahr, dass die deutsche Industrie zukünftig bei europäischen
High-Tech-Kooperationen ausgeschlossen wird, warnte der BDI. Damit
würden deutsche Spitzentechnologien - nicht nur in der Wehrtechnik -
und die damit verbundenen Arbeitsplätze ins Ausland abwandern.
Beschaffungen für die Bundeswehr müßten dann - ohne relevante
Mitwirkung deutscher Unternehmen bei der Entwicklung und Produktion -
vom Ausland bezogen werden, auch mit der Folge, dass der  bisherige
Rückfluss von Steuermitteln in den Bundeshaushalt von ca. 50 Prozent
ersatzlos entfällt. Deutschland sollte sich im Bündnis nicht
isolieren und sicherheitspolitisch keinen Weg einschlagen, der von
den Bündnispartnern nicht mitgetragen wird, forderte der BDI.
Abteilung

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Original-Content von: BDI Bundesverband der Deutschen Industrie, übermittelt durch news aktuell

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