BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
"Wissen schafft Märkte", wenn die Rahmenbedingungen stimmen
Berlin (ots)
Zu dem heute von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und Bundeswirtschaftsminister Werner Müller verkündeten Aktionsprogramm "Wissen schafft Märkte" unterstreicht der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dass die Marktkraft des Wissens sowohl am Erfolg forschungsintensiver deutscher Industriezweige deutlich werde wie an der Tatsache, dass die deutschen Unternehmen mehr Forschungsaufträge als je zuvor vergeben.
Nach den Zahlen des jüngsten "Berichts zur technologischen Leistungsfähigkeit" profitieren davon allerdings nicht die öffentlichen Forschungseinrichtungen in Deutschland. Zwei Drittel der Aufträge werden an andere Unternehmen vergeben, knapp 20 Prozent gehen ins Ausland. Die Hochschulen haben ihren relativ geringen Anteil von circa 8 Prozent behaupten können. Das Auftragsvolumen der außeruniversitären Forschungseinrichtungen hat sich dagegen in den neunziger Jahren halbiert.
Nötig sei nach Auffassung des BDI der frühzeitige Dialog von Forschungseinrichtungen und Unternehmen über den Forschungs- und Innovationsbedarf. Frühzeitig abgestimmte Innovationsstrategien seien in vielen Fällen erfolgversprechender als eine nachträgliche Patentverwertung von Forschungsergebnissen. Das müsse bei der vorgesehenen Finanzierung neuer Patentverwertungsstellen mit Hilfe von UMTS-Geldern im Auge behalten werden. Solche Stellen könnten nicht nur den direkten Kontakt zwischen Forschern und Unternehmen erschweren. Es gebe auch keine Garantie dafür, dass sie leisten könnten, was den bisherigen Technologietransferstellen nur in Einzelfällen gelungen sei. Letztlich sollte jede Hochschule und jede Forschungseinrichtung selbst entscheiden, wie sie den Technologietransfer organisiere. Finanzielle Erfolgsbeteiligungen seien wichtiger als die Fixierung bestimmter Organisationsformen. "Nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen, wird Wissen Märkte schaffen", erklärte der BDI.
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