BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
BDI-Präsident Kempf vor Parteitag der KP China: Mehr Markt und weniger staatliche Interventionen
Berlin (ots)
- Hürden für Handel und Investitionen abbauen - Klage über hohe Marktzugangsbarrieren für deutsche Unternehmen - Abbau von Restriktionen könnte Kritiker in Europa beruhigen
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert vor dem am Mittwoch beginnenden Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas mehr Markt und weniger staatliche Eingriffe der chinesischen Regierung. "Wirtschaftliche Priorität der chinesischen Führung sollte der Abbau von Hürden für internationalen Handel und ausländische Investitionen haben", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf am Montag in Berlin.
"Wir erwarten uneingeschränkte Wettbewerbsgleichheit für deutsche Unternehmen in China. So sehr wir die Ankündigungen der chinesischen Regierung für mehr Freihandel und offene Märkte begrüßen, so sehr erwarten wir, dass den Worten endlich Taten folgen", erklärte Kempf. Seit seinem WTO-Beitritt im Jahr 2001 habe das Land eine bemerkenswerte Entwicklung gezeigt. "Nach 16 Jahren ist es an der Zeit, dass sich China wirklich öffnet und an internationale Standards anpasst."
China erwerbe mittlerweile weltweit Hochtechnologie und profitiere im Außenhandel von freien Märkten. "Während chinesische Unternehmen einen vergleichsweise freien Zugang zum europäischen Markt genießen, stoßen deutsche Unternehmen in China immer noch auf hohe Barrieren", beklagte der BDI-Präsident. Marktzugang gebe es oft nur im Gegenzug zu Technologietransfer. Das neue Gesetz zur Cyber-Sicherheit verunsichere Unternehmen, bedrohe den Schutz von geistigem Eigentum und erschwere die deutsch-chinesische Kooperation im Bereich Industrie 4.0.
"Ein spürbarer Abbau von Restriktionen für deutsche und europäische Unternehmen in China dürfte die zunehmende Zahl von Kritikern chinesischer Investitionen in Europa beruhigen", unterstrich Kempf. China ist seit dem vorigen Jahr Deutschlands größter Handelspartner. Zuletzt summierte sich das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern auf 170 Milliarden Euro.
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