BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
BDI-Präsident Rogowski: Frostige Konjunkturaussichten - Reformen dringlicher denn je
Berlin (ots)
"Die deutsche Industrie ist über die konjunkturelle Entwicklung in hohem Maße besorgt. Eine Verfestigung der trüben Stimmungslage kann die ohnehin nur zaghafte Erholung in der Industrie vollends zum Stillstand bringen. Nach den schwachen Vorgaben des ersten Halbjahres ist für das Gesamtjahr 2002 nur ein mageres Wachstumsplus von allenfalls 0,3 Prozent zu erwarten." Dies erklärte Michael Rogowski, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), anlässlich der Veröffentlichung des neuesten BDI-Konjunkturreports.
Die schwache Binnennachfrage bleibe die "Achillesferse" der deutschen Konjunktur. Sorgen vor einer sich zuspitzenden Irak-Krise, einem weiteren Anstieg der Ölpreise sowie die Folgen der gigantischen Vermögensvernichtungen an den Aktienbörsen drückten auf die Stimmung von Investoren und Verbrauchern. Hoffnungen der Industrie ruhten weiterhin auf einem Anziehen der Weltkonjunktur. Diese dürfte jedoch nur allmählich an Fahrt gewinnen und erst im späteren Jahresverlauf 2003 auf Exporte und Binnenwirtschaft ausstrahlen, so Rogowski. Die meisten Industriebranchen erwarteten nur eine leichte Belebung der Wirtschaftstätigkeit für 2003. Das reale Wirtschaftswachstum werde mit Mühe die 1 Prozent-Marke überschreiten.
Deutschland brauche jetzt positive Signale und eine Aufbruchstimmung für die Wirtschaft statt ständig neuer Hiobsbotschaften, forderte Rogowski. Die Koalitionsvereinbarung entfalte alles andere als konjunkturstabilisierende Wirkung. Höhere Steuern und Abgaben sowie mehr Schulden belasteten die Wirtschaft in einer schwierigen Phase und lähmten die unternehmerische Initiative. Die ständig steigenden Kosten müssten endlich gestoppt werden. Wenn es die Koalition mit ihrer "Offensive für Wachstum und Beschäftigung" ernst meine, so der BDI-Präsident, dann dürften die jetzt vorliegenden Vorschläge so nicht umgesetzt werden.
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