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Deutsche Welthungerhilfe e.V.

Welthandelskonferenz in Cancún: Scheitern programmiert?

Bonn (ots)

Bonn, 9.9.2003 / Die Deutsche Welthungerhilfe hält
die Aussichten auf einen Erfolg der morgen beginnenden
Welthandelskonferenz im mexikanischen Cancún für gering. Als „Erfolg“
würde es die Hilfsorganisation bewerten, wenn insbesondere das
Agrarabkommen den ärmsten Entwicklungsländern bessere Chancen
einräumen würde, am internationalen Handel teilzunehmen. Gleichzeitig
weist sie darauf hin, dass ein Scheitern der Konferenz die
Welthandelsorganisation WTO und damit die Aussichten für
multilaterale Handelsvereinbarungen generell nachhaltig schwächen
wird.
Nach Ansicht der Welthungerhilfe müssen sowohl Industrie- als auch
Entwicklungsländer Zugeständnisse machen, soll es zu einem neuen
Agrarabkommen kommen. Die Industrieländer sind vor allem gefordert,
ihre immens hohen Agrarsubventionen abzubauen. Gegenwärtig
subventionieren die reichen Länder den Agrarsektor mit über 300 Mrd.
Dollar pro Jahr – sechsmal so viel, wie sie für Entwicklungshilfe
ausgeben. Beispielsweise erhalten die 25.000 Baumwoll-Farmer in den
USA rund vier Mrd. Dollar pro Jahr Unterstützung für die Produktion
von Baumwolle im Gesamtwert von drei Mrd. Dollar. Die hohen
Subventionen sorgten im vergangenen Jahr für einen drastischen
Verfall der Weltbaumwollpreise und stürzten die Produzenten der
qualitativ überlegenen Baumwolle in Westafrika in eine schwere Krise.
Für viele Entwicklungsländer ist ein besserer Marktzugang zu den
Märkten der reichen Ländern von großer Bedeutung, bietet allein aber
noch keine Garantie für eine Verbesserung der Lebensbedingungen armer
Bevölkerungsgruppen. Bessere Handelsbedingungen müssen dafür mit
entsprechenden internen Reformen verbunden sein. Gefordert ist in
Cancún auch die Bereitschaft der Entwicklungsländer, selber mehr
Flexibilität beim Abbau der eigenen, oft recht hohen Zollschranken
untereinander zu zeigen. Zollsenkungen und Handelserleichterungen
könnten besonders den regionalen Handel unter Entwicklungsländern
stimulieren.
Um unfaire, weil subventionierte Exporte der Industrieländer
abwehren zu können, muss es den Entwicklungsländern allerdings
erlaubt sein, effektivere Schutzmechanismen als bisher einführen zu
können.
Zur Information: Bei Interesse vermitteln wir Ihnen ein Interview
mit unserer Mitarbeiterin Alexandra Burmann in Cancún.
Unser Positionspapier zu Cancún finden Sie unter
www.welthungerhilfe.de
ots-Originaltext: Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6596

Kontakt:

Doris Theisen
Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Telefon:0228 / 2288 - 128
Fax: 0228 / 2288 -10

Original-Content von: Deutsche Welthungerhilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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