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Drei Monate nach Sturz des Assad Regimes: Die Menschen wollen Syrien schnell wieder aufbauen - besonders Frauen brauchen Unterstützung

Bonn/Berlin (ots)

Die Welthungerhilfe weitet ihre Projektarbeit in Syrien auf neue Gebiete in den Provinzen Aleppo, Idlib und Damaskus aus, um die im Land vertriebenen Familien bei der Rückkehr und dem Wiederaufbau zu unterstützen. Auch drei Monate nach dem Sturz des Assad-Regimes ist die humanitäre Situation im Land katastrophal. Die Zahl der Menschen, die sich ohne Hilfe nicht ausreichend ernähren können, ist auf 14,6 Millionen gestiegen. Asja Hanano, Leiterin Abteilung Politik der Welthungerhilfe, ist gerade aus Syrien zurückgekehrt und hat sich ein Bild vom Ausmaß der Zerstörungen und der Stimmung im Land gemacht.

"Die allgegenwärtige Tragödie der Menschen erschüttert mich. Fast in jeder Familie gibt es Angehörige, die Opfer von willkürlichen Verhaftungen geworden sind. Viele sind nicht wieder zurückgekehrt. Frauen müssen oftmals allein für ihre Familien sorgen. Besonders schlimm ist es für diejenigen, die aus den Assad-Gefängnissen befreit wurden. Sie kehren nach schweren Misshandlungen und mit Kindern, die nach einer Vergewaltigung entstanden sind, traumatisiert in eine Gesellschaft zurück, in der sie auch noch Scham ertragen müssen. Auch das Schicksal der Frauen in den Flüchtlingscamps hat mich bewegt. Jahrelang mussten sie in Zelten oder notdürftig errichteten Unterkünften ausharren. Jetzt wollen diese Frauen schnellstmöglich in ihre zerstörten Dörfer zurückkehren. Nach fast 14 Jahren Krieg halten sie am Leben fest und sind bereit für den Wiederaufbau - trotz der schier unüberwindbaren Herausforderungen", beschreibt Asja Hanano ihre Eindrücke.

Die massiven Kürzungen der US-Hilfsgelder für Syrien verschärfen die ohnehin schon angespannte humanitäre Situation. Bei einigen lokalen Organisationen sind rund 50 Prozent ihrer Projektfinanzierungen betroffen. "Der Wiederaufbau kann nur gelingen, wenn ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Dabei müssen Frauen und die gesamte Zivilgesellschaft in Entscheidungsprozesse auf allen Ebenen einbezogen werden und gleichberechtigt mitgestalten. Ihre Perspektiven und Erfahrungen sind essenziell für eine gerechte Zukunft. Zusätzlich braucht es auch Räume für die Aufarbeitung des Erlebten und für lokale Lösungsansätze", fordert Hanano.

Für Interviewanfragen steht Ihnen Asja Hanano, Leiterin Abteilung Politik der Welthungerhilfe, zur Verfügung.

Ein Foto von Asja Hanano in Syrien finden Sie hier zum Download.

Die Welthungerhilfe ist seit 2013 in der Region aktiv und hat Millionen Familien im Nordwesten Syriens unterstützt. Nach dem Sturz des Assad-Regimes weitet sie ihr Engagement nun zusätzlich auf neue Projektregionen in den Provinzen Aleppo, Idlib und Damaskus aus.

Weitere Informationen auch unter www.welthungerhilfe.de/presse

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 12.128 Auslandsprojekte in rund 72 Ländern mit 5,07 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

Pressekontakt:

Herausgeber:
Deutsche Welthungerhilfe e.V.

Ansprechpartnerinnen:
Simone Pott
Pressesprecherin
Telefon 0228-2288-132
Mobil 0172-2525962
simone.pott@welthungerhilfe.de

Assistenz: Catherine Briones
Telefon 0228-2288-640
presse@welthungerhilfe.de

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