Ingeborg Schäuble: AU-Soldaten müssen Zivilisten effektiv schützen
Bonn (ots), 22.10.2004 / Die Vorsitzende der Deutschen Welthungerhilfe, Ingeborg Schäuble, begrüßt die Aufstockung der Truppen der Afrikanischen Union (AU) in der westsudanesischen Krisenregion Darfur als Schritt in die richtige Richtung, hält sie jedoch für nicht ausreichend. Wichtig ist ein robustes Mandat, um die Zivilbevölkerung vor den fortdauernden Übergriffen zu schützen, sagte Schäuble. Die Entsendung der zusätzlichen Beobachter und Truppen muss schnell erfolgen und vor allem die Gebiete umfassen, in denen sich Flüchtlingslager befinden.
Die internationale Gemeinschaft müsse sich verstärkt darum bemühen, die sudanesische Regierung und die Rebellen zu einer friedlichen Einigung zu bringen, sagte Schäuble. "Wenn die Flüchtlinge nicht bald zurückkehren können, hängen sie noch länger am Tropf der internationalen Gemeinschaft." Mit den 220 Millionen Dollar für die AU-Mission, die zu einem großen Teil von der EU getragen werden, könne sich die internationale Gemeinschaft nicht von der Verantwortung freikaufen.
Die Welthungerhilfe versorgt zur Zeit rund 100.000 Menschen in Nord- Darfur mit Nahrungsmitteln. Neben den Flüchtlingen in den Lagern gibt es Zehntausende, die wegen der Kämpfe ihre Felder nicht bestellen konnten. Viele Dörfer sind gespenstisch leer, die Bewohner haben sich offenbar in umliegende Hügel geflüchtet, berichtet der Projektleiter der Welthungerhilfe in Nord-Darfur, Jürgen Mirtschink, der gerade von einer einwöchigen Reise in das Gebiet nördlich der Provinzhauptstadt El Fasher zurückgekehrt ist. Zudem ist die Regenzeit in diesem Jahr sehr schlecht ausgefallen. Die Vorräte der Menschen sind fast aufgebraucht.
Die Pressestelle vermittelt auf Anfrage Interviews mit der Vorstands- vorsitzenden der Deutschen Welthungerhilfe, Ingeborg Schäuble.
Die Deutsche Welthungerhilfe bittet um Spenden für die Flüchtlinge in Darfur: Kontonummer 1115, Sparkasse Bonn BLZ 380 500 00, Stichwort: Sudan
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