Arzt und Landwirt sind die gesellschaftlich wichtigsten Berufe
Wie sich Jugendliche in der EMNID-Jugendstudie äußern
Berlin (ots)
Für neun von zehn Jugendlichen in Deutschland sind Arzt und Landwirt die gesellschaftlich wichtigsten Berufe, noch vor Wissenschaftlern, Polizisten und Lehrern. Dies geht aus der Jugendstudie des Emnid-Institutes im Auftrag des Vereins Information.medien.agrar (i.m.a.) hervor. Befragt wurden bundesweit Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren aller Schultypen. Politiker und Journalisten nehmen in den Augen der Jugendlichen mit Platz sieben und acht einen Mittelwert ein, am geringsten werden Friseur und Stewardess eingeschätzt.
Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilt, war jeder zweite befragte Jugendliche der Meinung, dass Landwirte Technik und technischem Fortschritt bei ihrer Arbeit einen hohen Stellenwert einräumen. Fast jeder zweite attestierte den Landwirten einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren und ein umweltbewusstes Wirtschaften - ein höherer Wert als bei Erwachsenen, die in einer ähnlichen Untersuchung im Herbst 2002 von EMNID befragt wurden. Mit zunehmendem Alter und mit höherer Schulbildung äußerten sich die Jugendlichen jedoch skeptischer. So war jeder zweite Befragte der 10- bis 12jährigen Jugendlichen davon überzeugt, dass die Landwirte umweltbewusst handeln, unter den 16- bis 18jährigen jedoch nur jeder Dritte. Hauptschüler waren zu 56 Prozent davon überzeugt, Gymnasiasten dagegen nur zu 33 Prozent.
Die Informationen der Jugendlichen über Landwirtschaft stammen hauptsächlich aus dem Fernsehen (74 Prozent), aus eigener Beobachtung (74 Prozent) und aus der Schule (72 Prozent). Auch Schulbücher, Bilder und Sachbücher sowie Eltern und Verwandte liefern wichtige Informationen. Die Bedeutung des Fernsehens als Informationsquelle steigt mit zunehmendem Alter: das Fernsehen ist für 68 Prozent der 10- bis 12jährigen eine wichtige Informationsquelle, für 72 Prozent der 13- bis 15jährigen und für 81 Prozent der 16- bis 18jährigen.
Während bei Erwachsenen Tageszeitungen, Zeitschriften und Illustrierte die drittwichtigste Informationsquelle sind, spielen sie für Jugendliche eine wesentlich geringere Rolle (mit 48 Prozent nur Rang sieben). Unter den Printmedien sind vor allem die Tageszeitungen das wichtigste Informationsmedium, insbesondere bei älteren Jugendlichen. Nur jedem zehnten Befragten dienen Jugendzeitschriften als Informationsquelle über Landwirtschaft. Die Bedeutung des Internets ist bei Jugendlichen größer, nimmt jedoch noch nicht den herausragenden Stellenwert ein wie bei anderen Themen.
Der Mehrheit der Jugendlichen sind landwirtschaftliche Themen nicht gleichgültig, das Hauptinteresse gilt ihnen jedoch nicht. Besonders interessiert Jugendliche die Qualität der Produkte, der Umgang mit den Tieren und die Transparenz der Produktionsmethoden. Wenn das Thema Landwirtschaft angesprochen wird, denken viele Jugendliche zuerst an Tiere, Jungen vor allem an Maschinen. Ältere Jugendliche assoziieren mit der Landwirtschaft häufiger als jüngere negative Themen wie Skandale, ohne diese jedoch im Einzelnen zu unterscheiden. Erstaunlich, dass den Jugendlichen zur Landwirtschaft die Biolandwirtschaft erst an zehnter Stelle einfällt, bei den Erwachsenen nimmt sie einen höheren Stellenwert ein.
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