InnoTrans 2002: Mit modernen Informationssystemen schneller und
besser ans Ziel
InnoTrans 2002 - Internationale Fachmesse für
Verkehrstechnik
Berlin (ots)
Innovative Komponenten, Fahrzeuge, Systeme (24. - 27. September 2002)
Welche Zwischenstopps legt der Zug ein, wann fahren die Anschlusszüge, warum hält der Zug außerplanmäßig? - Die Fahrgäste wollen auf ihrer gesamten Reise schnell, genau und umfassend informiert werden. Immer bessere Informationssysteme geben den Reisenden an verschiedenen Orten Auskunft: auf dem Bahnhof, im Zug, zu Hause und neuerdings auch unterwegs. Auf der InnoTrans 2002 werden die neuesten Entwicklungen vorgestellt und Ausblicke auf zukünftige Systeme gegeben.
Vollautomatisch setzen die stationären Anlagen der Vossloh System-Technik GmbH (VST) die Daten aus den Kontrollzentren optisch oder akustisch um. Anschlusszüge, Gleiswechsel und Verspätungen werden automatisch angesagt. Mittels Sensortechnik wird der Halt des Zuges im Bahnhof zuverlässig erkannt. Eine ausgefeilte Software errechnet dann die erreichbaren Anschlusszüge und sorgt für die automatische Ansage. Eine erste Anlage dieser Art installierte VST im Rahmen der EXPO 2000 für die Region Hannover. Ebenso hoch automatisiert sorgen die VST-Systeme in der mobilen Fahrgastinformation mit modernsten Kommunikationstechnologien und vernetzten Informationsflüssen für einen funktionssicheren Betrieb - zum Nutzen des Zugbegleitpersonals wie der Reisenden. Im jüngsten Projekt rüstet VST 1.200 modernisierte Reisezugwagen und 145 Triebfahrzeuge der Intercity-Flotte der Deutschen Bahn AG mit einer neuen Informationsplattform aus. Vorteil: Auf entsprechenden Innendisplays erhält der Fahrgast aktuelle und zuverlässige Auskünfte über den gesamten Reiseverlauf, Abweichungen vom Fahrplan und mögliche Reisealternativen.
Elektronische Tinte - jederzeit gut sichtbar
Zu den zukunftsweisenden Technologien gehört die elektronische Tinte, auch "E Ink" genannt. "Damit steht die Anzeigetechnologie für den Eisenbahn-, Bus- und Flugverkehr vor einer bedeutenden neuen Entwicklung", erklärt VST-Geschäftsführer Reinhold Hundt. "Unser Partner, die E Ink Corporation, Cambridge, entwickelt die gleichnamige Technologie und liefert mit elektronischer Tinte beschichtete Folien. Wir bauen daraus Module und integrieren diese in unsere innovativen Anzeigesysteme."
InnoTrans2002/8/d
Bezüglich Energieverbrauch, Gewicht und Lesbarkeit geht die neue Technologie weit über die aktuellen Parameter hinaus, erläutert Hundt und verweist auf die besonderen Vorzüge: E Ink-Module sind nur etwa 1 mm dünn und sehr leicht. Sie benötigen bis zu 500-mal weniger Energie als vergleichbare heutige Displays. Die Kontrastschärfe ist größer als beim Zeitungsdruck. Die Informationen werden drei- bis sechsmal heller abgebildet als auf reflektiven LCD-Displays. Und sie lassen sich in einer Rundumsicht von 180 Grad, bei schlechten Lichtverhältnissen oder voller Sonneneinstrahlung sehr gut lesen. Zudem sind die E Ink-Module wegen ihres geringen Gewichts und des folienähnlichen Aufbaus leicht zu integrieren. Im nächsten Jahr sollen die ersten E Ink-Anzeiger für die Verkehrstechnik marktreif sein, sagt Hundt. Derzeit werden unterschiedliche Testmodule aufgebaut und danach unter verschiedenen Umweltbedingungen getestet.
Linienverlauf und Werbespots
Viele Fahrgäste wünschen auch in Bahn oder Bus mehr Informationen über den Fahrtverlauf und den nächsten Stopp. Dafür kamen bisher Anzeigen für "Nächste Haltestelle" beziehungsweise Linienverlaufs- oder Perlschnuranzeigen zum Einsatz. "Wir zeigen, wohin es geht." Mit diesem Slogan beschreibt Verkaufsleiter Jens Köhler die innovative Weiterentwicklung der bisher gängigen Lösungen, das INFOtainment-System der Firma LAWO Luminator Europa (LLE(r)) GmbH, das in den zwei Varianten "Compact" und "Modular" gefertigt wird. Ein sehr heller 38 cm (15")-Farb-Flachbildschirm - platziert im Fahrzeuginneren - informiert die Fahrgäste nicht nur über die nächste Haltestelle, Umsteigehinweise und den Linienverlauf, sondern der Betreiber kann auch Werbung einblenden. Doppelter Effekt: Der Fahrgast wird kurzweilig informiert und der Betreiber verdient durch zusätzliche Werbeeinnahmen.
Kern des INFOtainment-Systems, erklärt Köhler, ist ein Computer, der den Bildschirm ansteuert. Die Werbeeinblendungen werden der Linie und den Haltestellen zugeordnet. Für die Anzeige des Linienverlaufs liefert das Steuergerät die Fahrzeugpositionen auf dem Fahrweg. Darstellbar sind alle wichtigen Informationen wie Liniennummer mit Endziel, "Nächste Haltestelle", "Wagen hält" und Uhrzeit. Bordrechner oder Fahrscheindrucker versorgen das System mit aktuellen Positions- und Haltestellendaten. Ein neuer Fahrtverlauf, beispielsweise wegen einer Störung, ist an einer Stelle im Fahrzeug nachladbar. Köhler verweist darauf, dass alternativ oder zusätzlich zu den Liniendaten allgemeine Informationen, zum Beispiel Bilder der nächsten Haltestelle sowie zeit- und positionsabhängige Werbespots eingeblendet werden können.
Die Gestaltung der Bildschirmdarstellung wie Fonts, Farbe, Art der Information und Objektposition auf dem Bildschirm sind frei konfigurierbar. So erscheint die Anzeige "Wagen hält" nach Knopfdruck der Haltewunschtaste an einer frei wählbaren Position auf dem Display, ergänzt der Verkaufsleiter und fügt an: "Der Trend in der Fahrgastinformation geht eindeutig in Richtung Software-Lösung mit flexibler, individueller Gestaltungsmöglichkeit gegenüber aufwendiger und teurer Hardware-Lösungen."
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Individuell maßgeschneiderte Auskünfte
Bislang muss sich jeder, der eine Reise plante, in verschiedenen Quellen informieren: man nutzte Stadtpläne oder Adressverzeichnisse, die Touristeninformation oder die Fahrplanauskunft, Ortungsdienste, Pkw- beziehungsweise Fahrradkarten. Die IVU Traffic Technologies AG hat jetzt ein System entwickelt, diese bislang isoliert betriebenen Informationsquellen zu vernetzen. Dadurch lässt sich ein individuell maßgeschneidertes Auskunftssystem aufbauen, dass dem Anwender schnell und komfortabel über verschiedene Geräte und Medien die gewünschten Informationen liefert. "Unser integriertes Datenmanagementsystem infopool als Hintergrundanwendung vereinheitlicht die verschiedenen Netz- und Fahrplandaten innerhalb eines Verkehrsverbundes zu einer einheitlichen und aktuellen Datenbasis, und zwar verkehrsbetriebs- und systemübergreifend", erklärt Entwicklungsingenieur Andreas Müer. "Unser dynamisches Fahrplanauskunftssystem fahrinfo/Hafas berechnet dann daraus optimale Verbindungen und stellt diese über die verschiedensten Auskunftsmedien zur Verfügung." Das können die Telefonauskunft aus dem Call Center, die CD-ROM für den heimischen Computer, der Onlineservice im Internet und Intranet oder mobile Endgeräte sein, erwähnt der IVU-Entwicklungsingenieur.
In Verbindung mit Echtzeitinformationen aus rechnergesteuerten Betriebsleitsystemen lassen sich auf mobile Endgeräte wie Handy oder Taschencomputer präzise Informationen auch unterwegs übermitteln und so Anschlüsse sichern oder Alternativen finden. "Durch die Integration aller Verkehrsträger und Verkehrsbetreiber entsteht eine durchgängige intermodale Reisekette mit Bahn, Bus, Fähre, Pkw oder Fahrrad, quer durch Stadt und Land, von Haustür zu Haustür." Ortsunkundige finden sicher ans Ziel, denn den entsprechenden Kartenausschnitt haben sie schon vor Reiseantritt auf ihren Minicomputer übertragen oder am Heim-PC ausgedruckt. "Zukünftige Systemkomponenten werden sich immer mehr an das Mobilitätsverhalten der Nutzer anpassen", ist Müer sicher. "Portaldienste lassen eine Vielzahl individueller Einstellungen zu, die der Anwender an seine Bedürfnisse anpassen kann. Reservierungen und Tickets zum Beispiel werden über das Internet übermittelt und abgerechnet."
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