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Newsflash ITB Berlin

Berlin (ots)

Newsflash von der Internationalen Tourismus Börse ITB 2004 Montag,
   15. März 2004
"Deutschland ist für Großbritannien eine Erfolgsstory"
Großbritannien erfreut sich steigender Beliebtheit als
Urlaubsdestination. Im Jahr 2003 sind 2,2 Prozent mehr Besucher auf
die Inseln gereist als im Jahr davor. "Großbritannien steht gut da,
wenn man die schwierige Marktsituation berücksichtigt", sagte Garry
White, Direktor des Regionalbüros Zentraleuropa des Marketingbüros
VisitBritain. "Deutschland aber ist für Großbritannien eine
Erfolgsstory", so White weiter. Waren es 2001 noch 2,3 Millionen, so
reisten im darauffolgenden Jahr 2,6 Millionen und 2003 mit 2,8
Millionen bislang die meisten Touristen aus Deutschland auf die
Inseln. Als Gründe nannte er den Trend zu kürzeren Reisen, der durch
die ständig wachsende Zahl von Billigflugangeboten gestützt wird. Im
Zuge der EU-Erweiterung erwartet VisitBritain neue potentielle
Reisekunden. So arbeiten bei VisitBritain im Berliner Büro seit
kurzem Marketing-Executives für Polen und Russland.
Tourismus als Chance für Entwicklungsländer
"Der Tourismus kann Armut in Entwicklungsländern dauerhaft
verringern", so Richard Denman, Tourismusexperte der World Tourism
Organisation (WTO). In einer Studie hat die WTO sieben Stufen
ausgemacht, die das ermöglichen: Durch den Tourismus werden
Arbeitsplätze geschaffen, Einheimische können so ihre handwerklichen
Fertigkeiten einbringen. In Basaren und auf Märkten - der
"informellen Wirtschaft" - können Waren direkt an Reisende verkauft
werden. Daraus kann sich eine "formelle Wirtschaft" entwickeln, die
durch mittelständische Unternehmen charakterisiert wird. Daraus
wiederum lässt sich Steuergeld abschöpfen. internationale
Großkonzerne können mit Spenden die Wirtschaft ankurbeln. Aufgrund
der touristischen Investitionen kann die Infrastruktur ausgebaut
werden. Denman nennt Botswana als gelungenes Beispiel: "Noch 1994
galt das Land als unterentwickelt. Doch die Tourismusindustrie hat
dazu geführt, dass dies nicht mehr der Fall ist."
VDRJ verleiht Preise für die besten Beiträge
Die Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ) hat auf der ITB
Berlin 2004 die besten Printbeiträge ausgezeichnet. Der "Columbus
2003" für den besten Kurzbeitrag ging einstimmig an Harald Stutte,
Redakteur der Hamburger Morgenpost. Er erhielt den Preis und eine
Reise im Wert von 3000 Euro für seine einfühlsame Beobachtungen aus
Südafrika. Bei den "großen" Reportagen siegte der freie Autor Stefan
Nink mit einem Artikel über das Südseeland Tonga, der im
ADAC-Reisemagazin erschien. Auch Nink erhält eine Reise im Wert von
3000 Euro. Der Artikel "Fühl! Dich! Wohl!" brachte Tillmann Prüfer
schließlich den Förderpreis für junge Autoren bis 30 Jahre ein. 1500
Euro in bar waren sein Gewinn. Der VDRJ-Preis für besondere
Verdienste um den Tourismus 2004 ging an Heinz Fuchs, den Leiter der
Fachstelle Tourism Watch des Evangelischen Entwicklungsdienstes e.V.
(EED) in Bonn.
Wie ganz Deutschland ohne Auto erkundet werden kann
Mit den Projekt "Reiselust - Neue Wege in den Urlaub" will der
Verkehrsclub Deutschland (VCD) Angebote für Reisende ohne Auto
verbessern. Fast drei Viertel aller Reisenden fahren mit dem Auto in
Urlaub. "Doch ohne Auto ist man einfach näher dran - an der Natur, an
den Menschen, an der Erholung", sagt Petra Bollich,
VCD-Tourismus-referentin. In Zusammenarbeit mit Hoteliers,
Verkehrsanbietern, Tourismusverbänden und Reiseveranstaltern will der
VCD attraktive Angebote für Urlauber ohne Auto in Deutschland gezielt
vermarkten. "Das stärkt die einheimische Tourismuswirtschaft", so
Bollich. Beteiligt an dem Projekt, das 2005 lanciert wird, sind die
Regionen Müritz, Sächsische Schweiz, Vogelsberg, Thüringer
Schiefergebirge und das Zweitälerland.
"Future Tourism Markets", ausgespäht vom Zukunftsinstitut  von
Matthias Horx
Der Tourist der Zukunft ist ein weiblicher, hochgebildeter Pink
Oldie, der "focus group travelling" betreibt oder auch die
"Destination Ich" ansteuert. "In den Industrieländern werden Menschen
und somit Reisende immer älter, vor allem Frauen", so Jeanette Huber,
Geschäftsführerin des Zukunftsintituts von Matthias Horx. Diese
Frauen um die 60 werden in den kommenden Jahrzehnten einen höheren
Bildungsstandard als Männer aufweisen. Und bereits Witwen - Pink
Oldies - sein. Dazu wohlhabend, "weil eben nicht die Generation um
die 45 erben wird", so Huber. "Focus group travelling wird ein immer
stärkeres Segment" - das sind auf die speziellen Bedürfnisse der
Reisenden zusammengeschnürte Reisepakete, etwa für Dicke, Dünne oder
Menschen mit Höhenangst. Die "Destination Ich" erreiche man durch
innere Einkehr mittels Wellness und Relaxation - "immer öfter wird
diese Art von Urlaub gebucht", ist sich Huber sicher. "Die Anbieter
der Zukunft müssen das Vertrauen des Urlaubers immer stärker
ansprechen und immer mehr Erfahrung mitbringen." Denn sie sind ja
gebildet.
"Edukativen Anlagen" gehört die Zukunft
Wellness-Einrichtungen, Feriendörfer und Jugendcamps sind ein
sicheres Konzept für den Urlauber der Zukunft, so Carl-Otto Wenzel,
Vorstandssprecher der Wenzel Consulting AG. Auf dem Forum
"FreizeitErlebnisWelten" der Thomas Morus Akademie, schätzte Wenzel
den Erfolg diverser Freizeitparkangebote ein. Eine große Zukunft
prognostiziert er den so genannten "Edukativen Anlagen" - solchen die
bildenden Charakter haben -, etwa Aquarien wie das Sealife Center in
Speyer oder die Erlebniswelt Wolfsburg, für die er lobende Worte
fand. Genauso für den Europapark Rust: Dessen Veranstalter gingen
Jahr für Jahr auf die Wünsche der Gäste ein, so dass er hervor-ragend
läuft. Glücksspielangebote hingegen werden es schwer haben. "Da 80
Prozent der Einnahmen an den Staat gehen, rechnen sich solche
Projekte kaum", so der Vorstandssprecher. Sein abschließender Rat:
"Glaubwürdigkeit und Charakter des Angebots sind unerlässlich."
Willy Scharnow-Preise 2003 vergeben
Für besondere Leistungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung
sind der ADAC für sein Touristik-Schulungsprogramm und das Deutsche
Touristik-Institut (DTI) für die Fernschulung der LTU Touristik
ausgezeichnet worden. Max Stich, ADAC-Vizepräsident, sowie Prof. Dr.
Peter Voigt, Vorstand des Deutschen Touristik-Instituts, erhielten
jeweils ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro. Klaus Laepple, Präsident
des Deutschen Reisebüro Verbands und stellvertretender
Kuratoriumsvorsitzender der Willy Scharnow Stiftung, nahm gemeinsam
mit dem Kuratoriumsvorsitzenden Günter Kahn die Preisverleihung vor.
In seiner Laudatio unterstrich Laepple die Bedeutung der Aus- und
Weiterbildung und des Willy Scharnow-Preises: "Neben Kenntnissen der
Urlaubsländer kommt es zunehmend auf treffsichere
Zielgruppenansprache an. Verkaufstechniken und Abschlusssicherheit
sind mehr denn je gefragt."
Möbel, Kunst, Architektur und Industrie in einem Museum
Möbel, Kunst, Architektur und Industrie - das alles wird im neuen
Museum MARTa Herford zu bestaunen sein. Thomas Gabriel, Bürgermeister
der Stadt Herford, stellte das Bauprojekt gemeinsam mit der künftigen
Kuratorin Veronique Souben und der Kulturmanagerin Heike Herold vor.
Der leitende Gedanke zu dem Projekt kam 1996 von Wolfgang Clement,
damals Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen. Er empfahl der
ostwestfälischen Möbelindustrie, sich in der Region als
schlagkräftigen Möbelstandort zu präsentieren. Immerhin sind hier
Firmen wie Welle, Wellmann, Nobilia, Nolte, Poggenpohl und Schneider
angesiedelt. Frank O. Gehry konnte als dekonstruktivistischer
Formgeber des 21 Millionen Euro teueren Bauprojekts gewonnen werden.
Herford freut sich auf das Museum, das am 6. November 2004 eröffnet
wird.
Malaysia - Begründeter Optimismus nach Negativjahr
"Obwohl Malaysia von SARS so gut wie gar nicht betroffen war, hat
die Berichterstattung die Reisenden sehr verunsichert", sagte Sam
Appadurai, Direktor des Fremdenverkehrsamtes Tourism Malaysia, über
das Reisejahr 2003. Das Land blickt, bedingt durch den Irak-Krieg und
SARS, auf ein Negativ-Jahr zurück. Malaysia zählte 2003 ein Minus von
20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aus Deutschland kamen sogar 24
Prozent weniger Reisende. "Seit drei Monaten aber haben wir
kontinuierlich steigende Besucherzahlen aus dem deutschsprachigen
Markt", so Appadurai. Vom 28. März an wird die Deutsche Lufthansa
viermal wöchentlich nach Kuala Lumpur fliegen, Malaysia Airlines
(MAS) nimmt mit drei Flügen pro Woche den Verkehr zwischen Wien und
der malaysischen Hauptstadt wieder auf.
Neues Wörterbuch für Reiseprofis veröffentlicht
Die Tourismusbranche ist nicht nur sehr international, sondern
auch höchst professionalisiert. Dem trägt Günter Schroeder mit seinem
neuen "Praxiswörterbuch Tourismus Englisch" Rechnung. Es umfasst je
Sprachrichtung über 4.000 Fachbegriffe und deren Übersetzung aus
Freizeit, Reisen, Touristik und Verkehr. Im Buch, das beim
Langenscheidt Fachverlag erschienen ist, werden alle wichtigen Themen
rund ums Reisen abgedeckt: Touristische Leistungsträger,
Reiseveranstalter, Reisebüros, Zulieferer sowie Technologie mit CRS
und Internet. Das Buch wurde unter Mitwirkung von Stefan Hintz, Anne
Claire Schroeder und Ulrich Gries verfasst - allesamt Kenner der
Tourismusbranche.

Pressekontakt:

Peter Köppen,
Messe Berlin,
Telefon: + 49 30 30 38 22 75

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