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Rabattverträge: Neue Vertragsformen kommen
EUROFORUM-Konferenz "Rabattverträge 2009", 02. und 03. Dezember 2008 im Dorint Hotel an der Messe Köln

Düsseldorf (ots)

Knapp 98 Prozent aller geschlossenen
Rabattverträge betreffen Generika. Das könnte sich bald ändern: 
Nachdem die Krankenkassen ihre Rabattverhandlungen bislang auf 
Wirkstoffe konzentrierten und damit im laufenden Jahr voraussichtlich
rund 310 Millionen Euro einsparen, nehmen sie nun vermehrt 
patentgeschützte Arzneimittel ins Visier. Risk-Share-, Cost-Share- 
und Mehrwertverträge heißen die Modelle, in denen die Bedingungen für
den Einsatz der Originalpräparate ausgehandelt werden. Auf der 
EUROFORUM-Konferenz "Rabattverträge 2009" am 2. und 3. Dezember 2008 
in Köln diskutieren Vertreter von Kassen und Pharmaunternehmen sowie 
Juristen die Auswirkungen der unterschiedlichen Vertragsoptionen. Den
Vorsitz hat Prof. Dr. Günter Neubauer, Direktor des Instituts für 
Gesundheitsökonomik, inne. Das Programm ist abrufbar unter: 
http://www.euroforum.de/ots-rabatt08
Vertragsmodelle abseits der Rabattvereinbarungen
Als nach eigenen Angaben erste Krankenkasse schloss die DAK im 
Oktober 2007 zwei Risk-Share-Verträge mit dem Pharmahersteller 
Novartis ab. Für die Wirksamkeit der Arzneimittel - Produkte zur 
Behandlung von Osteoporose und zur Begleitung einer 
Nierentransplantation - übernimmt Novartis eine Qualitätsgarantie und
erstattet im Schadensfall die Arzneimittelkosten in voller Höhe 
zurück. "Damit sichern wir gemeinsam die Qualität der Behandlung, und
unsere Kunden erhalten Zugang zu besonders wirksamen und 
hochinnovativen Originalpräparaten", kommentierte DAK-Vorstandschef 
Prof. Dr. Herbert Rebscher den Vertragsabschluss. Auf der 
EUROFORUM-Konferenz erläutert Rebscher mögliche Preisvereinbarungen 
abseits klassischer Rabattverträge und zeigt Spielräume in der 
Vertragsgestaltung. Ihre Einschätzung zu Risk-Share-Modellen geben 
Vertreter von Wyeth Pharma, der Kaufmännischen Krankenkasse und 
Johnson & Johnson Medical ab.
AOK - Ausschreibungsfrist verlängert
Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg, 
und Wilfried Jacobs, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg,
sprechen über ihre Erfahrungen mit Rabattverträgen, die Chancen und 
Risiken neuer Vertragsformen und die Umsetzung von Rabattverträgen 
über Hausärzte. Die Angebotsfrist der neuen Ausschreibung 
patentfreier Arzneimittel hat AOK-Verhandlungsführer Hermann bis zum 
3. November verlängert. Der Start der Rabattverträge verschiebt sich 
damit voraussichtlich auf den 1. März. Mit der Ausschreibung von 64 
Wirkstoffen erhofft sich die AOK nach eigenen Angaben jährliche 
Einsparungen im dreistelligen Millionenbereich. (www.aok.de, 
10.09.2008 und 10.08.2008)
Welche strategischen Überlegungen Pharmaunternehmen anstrengen, bevor
sie sich zur Teilnahme an einer Ausschreibung entscheiden, erläutert 
außerdem Susanne Eble, Leiterin Gesundheitsmanagement bei Berlin 
Chemie.
Kritik an Ausschreibungen
Dr. Jan Byok, Rechtsanwalt und Kenner des Gesundheitswesens, 
beobachtet die aktuelle Entwicklung mit Sorge: "Es ist 
unverantwortlich, wenn der Marktführer AOK seine Nachfragemacht 
bündelt und darauf abzielt, die Hersteller von Generika in die Knie 
zu zwingen", so der Jurist. Weltweit lauerten finanzstarke 
Großkonzerne bereits auf den Markteintritt in Deutschland -  eine 
Gefahr für kleine und mittelständische Pharmaunternehmen. Wenn Kassen
nun auch ihre Nachfrage nach patentgeschützten Originalpräparaten 
über Ausschreibungen deckten, "widerspricht das dem Exklusivrecht des
Herstellers als Lohn für seinen Entwicklungseinsatz." (www.ftd.de, 
23.08.2008) Die möglichen Folgen des Ausschreibungsdrucks für den 
Pharma- und Gesundheitsmarkt beschreibt Byok in seinem Vortrag. 
Außerdem gibt er einen Ausblick auf die aktuellen Vorhaben des 
Gesetzgebers. Auch Dr. Alexander Natz vom Bundesverband der 
Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) beurteilt auf der Konferenz 
den Stellenwert von Rabattverträgen bei patentgeschützten 
Arzneimitteln.

Pressekontakt:

Romy König
Senior-Pressereferentin
EUROFORUM Deutschland GmbH
Westhafenplatz 1
60327 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0) 69/244-327-3391
Fax: +49 (0) 69/244-327-4391
Mailto:romy.koenig@informa.com
www.euroforum.de

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