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Schnäppchenjagt per Handy

Düsseldorf (ots)

- Zahlen per Handy braucht offene Standards - PayCircle-Konsortium
zählt 30 Mitglieder
   - Am Jahresende gemeinsamer Standard für Webservices auf Basis von
XML und Java
   - M-Payment soll Zahlungsverkehr in Mitteleuropa künftig
erleichtern
Die Vorstellung gefällt uns: Beim Frühstück stolpern wir in der
Zeitung über die neueste Musik-CD unseres Lieblings-Interpreten, wir
verschicken eine SMS per Handy und schon ist das gute Stück bezahlt
und liegt abholbereit für uns im Laden. Das Bezahlen per Handy wird
aber noch mindestens zwei bis drei Jahre auf sich warten lassen,
glaubt man den Experten für das sogenannte "Mobile Payment" auf der
Euroforum-Konferenz "Mobile Payment" in Düsseldorf. Joachim Rösges,
Prokurist bei der Media Markt/Saturn-Gruppe, jedenfalls sieht diese
Möglichkeit für die nächste Zukunft nicht als alternative
Zahlungsmethode. Die zu erwartenden Transaktionsgebühren in Höhe von
1,5 bis 4 Prozent stehen derzeit in keinem Verhältnis zu denen von
Barzahlung (0.05%) oder EC-Karte (0,4%). Weniger an der Kasse
(Point-of-Sale) als vielmehr unterwegs sieht daher Walter Gruber,
Vorstandsdirektor der Mobilkom Austria-Tochter A1 Bank, den großen
Vorteil von M-Payment. Schon jetzt, so Peter Seipp,
Marketing-Vorstand des Zahlungsdienstleisters Paybox.net AG, könne
man sich unter "www.CDnow.com" per Handy die aktuellen Top 10-Hits
anhören, bestellen, zahlen und gleich nach Hause schicken lassen.
Auch wenn das Experiment "Mobilfunk-Bank" bei der deutschen
Mobilcom nicht zum Erfolg geführt hat, die Bank-Tochter des
österreichischen Mobilfunkanbieters wurde vor dem gleichen
Hintergrund ins Leben gerufen: Mobile Datendienste werden künftig ein
wichtiger Umsatzbringer für die Mobilfunkanbieter sein. Und für die
entsprechenden Transaktions-Abrechnungen will der Mobilfunker
Banken-unabhängig bleiben. Allerdings wird es M-Payment nur geben,
wenn die Systeme auch weltweit funktionieren. "M-Commerce braucht
offene Standards", erklärt dazu Stefan Schneiders vom Siemens-Bereich
IC Mobile. Ein Handy-Spiel beispielsweise könne nur erfolgreich sein,
wenn D1 und D2-Kunden es auch gemeinsam spielen könnten, was derzeit
nicht der Fall ist. Zu Beginn dieses Jahres hat Siemens daher
zusammen mit anderen Branchengrößen wie HP, Lucent, Oracle und Sun
die Non-Profit-Organisation "PayCircle" gestartet. Dem Konsortium,
das offene Payment-Standards für M-Commerce erarbeitet, gehören
inzwischen weltweit rund 30 Firmen an. Bis Jahresende kündigte
Schneiders beispielsweise einen Standard für Webservices auf Basis
von XML und Java an.
Laut einer aktuellen M-Payment-Studie der Ericsson GmbH haben die
gegenwärtig vorhandenen Mobile Payment Systeme es zwar noch nicht
geschafft eine hohe Marktakzeptanz zu erreichen. Allerdings sei das
Interesse an mobilen Bezahlmöglichkeiten sowohl auf Kundenseite als
auch bei den Finanzinstituten sehr groß. Alle befragten Experten
seien sich sicher, dass der Mobilfunk zukünftig den Zahlungsverkehr
in Mitteleuropa erleichtern und sich in den nächsten Jahren
etablieren wird.
Autor: Georg Stanossek, Portel.de
Impressum:
Herausgeber: Dschungelführer Verlag GmbH. 
Chefredaktion: Georg Stanossek
Tel. 07641-937882, 
E-Mail:  tkn@dschungelfuehrer.de, 
Internet: www.portel.de

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