IQWiG auf dem Prüfstand Ein Jahr Nutzenbewertung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. EUROFORUM-Konferenz "Zwischenbilanz IQWiG" 7. und 8. Dezember 2005, Köln
Düsseldorf (ots)
Düsseldorf,. November 2005. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das den Nutzen medizinischer Leistungen für den Patienten untersucht. Damit stehen Qualität und Wirtschaftlichkeit auf dem Prüfstand. Das Institut erforscht, was therapeutisch und diagnostisch möglich und sinnvoll ist und informiert Ärzte und Patienten darüber. Mit diesem Ansatz war das IQWiG vor einem Jahr angetreten. Experten aus dem Gesundheits- und Pharmabereich diskutieren auf der EUROFORUM-Konferenz "Zwischenbilanz IQWiG", wie weit die Bewertungen gediehen sind und welche Bedeutung sie haben. Der Fokus liegt hierbei auf der Nutzenbewertung von Arzneimitteln.
So stellte Prof. Dr. med. Dr. jur. Christian Dierks (Privatdozent, Rechtsanwalt und Arzt, Dierks & Bohle Rechtsanwälte) kürzlich in der Ärztezeitung fest: "Berichte des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) sind kein verbindlicher Maßstab für ärztliche Verordnungen. Anders lautende Bekanntgaben der KVen stehen rechtlich auf tönernen Füßen." (Quelle: www.aerztezeitung.de, 2.11.2005). Ein IQWiG-Update nimmt der IQWiG-Institutsleiter Prof. Dr. med. Sawicki vor und zieht vorerst eine positive Bilanz, stellte aber in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Köln fest. "Man braucht uns, aber man liebt uns nicht", und "Ich glaube, es handelt sich auch gerade bei der Pharmaindustrie um einen Prozess, dass man sich noch an uns gewöhnen muss." Sawicki plant weiter verstärkt Leitlinien für Ärzte unter die Lupe nehmen und die guten von den schlechten trennen (Quelle: www.handelsblatt.com 1.11.2005.)
Kritische Anmerkungen zur Arbeit des IQWiG wird Prof. Dr. med. Bertram Häussler (Geschäftsführer, IGES Institut für Gesundheits- und Sozialforschung) machen. Zur Methodik merkte Häussler an, dass an keiner Stelle eine explizite, in besonderer Weise für Arzneimittel gültige Regelung bzw. Vorgehensweise beschrieben werde. Insbesondere fehle eine Konkretisierung des Nutzenbegriffs (Quelle: CSG - Clinische Studien Gesellschaft mbH). An der anschließenden Podiumsdiskussion nimmt neben Sawicki und Häussler auch Günther Sauerbrey (Mitglied des Managing Boards, Helath Care Relations, Merz Pharma) teil.
Aus Sicht der Ärzteschaft wird der Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med. Christoph Fuchs, eine Bewertung der Arbeit des IQWiG vornehmen, während Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Kossow den Nutzen für die Patienten untersucht. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten wird über Patientenorientierung und medizinische Standards, subjektiven und objektiven Nutzen sowie über Datendefizite für eine Nutzenbewertung sprechen.
Weitere Themen der EUROFORUM-Konferenz sind Auswirkungen des IQWiG auf Arzneimitteltherapie und Forschung, europarechtliche Kritik am IQWiG sowie Rechtsfragen zur Nutzenbewertung.
Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar unter: http://www.euroforum.de/pr-iqwig
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