"Fitness-Programm" für Strom- und Gasnetzbetreiber EUROFORUM-Jahrestagung: "3. Deutscher Regulierungskongress" 25. und 26. September 2006, Berlin
Düsseldorf (ots)
Düsseldorf, Juli 2006. Der erste Bescheid der Bundesnetzagentur (BNetzA) zur Genehmigung der Netznutzungsentgelte gegenüber Vattenfall Europe hat die Strom- und Gasnetzbetreiber aufgeschreckt. Wegen der verordneten Kürzung der Entgelte für die Hochspannungsebene um 18 Prozent, befürchten auch die rund 1500 anderen Netzbetreiber eine Senkung ihrer Netznutzungsentgelte. Das Anfang Juli von der BNetzA vorgestellte Konzept zur Anreizregulierung zielt langfristig auf eine weitere Absenkung der Netzkosten ab. Künftig werden Erlösobergrenzen für die Netzbetreiber festgelegt. So sollen Anreize für die Unternehmen geschaffen werden, ihre Netze effizienter und damit rentabel zu betreiben.
Auf dem 3. Deutschen Regulierungskongress (25. und 26. September 2006, Berlin) stellt der Präsident der Bundesnetzagentur Matthias Kurth die Ergebnisse der bisherigen Netzentgeltkontrolle und Resultate der Vergleichsverfahren vor. Das neue Gasnetzzugangsmodell erläutert er ebenso wie das Konzept zur Anreizregulierung, das er als "Fitness-Programm" für die Gas- und Stromnetzbetreiber bezeichnet hat. Kurth kündigte bereits an, dass die Erlösgrenzen pro Jahr um mindestens 1,5 bis zwei Prozent sinken sollen, um den Druck zur Effizienzsteigerung aufrecht zu erhalten.
Der bereits zum dritten Mal von EUROFORUM Deutschland GmbH organisierte Treffpunkt der Entscheider zur Regulierung in der Energiewirtschaft greift auch weitere aktuelle Themen rund um die Regulierung der Strom und Gasnetze auf. Neben Handlungsoptionen und Rechtsschutzmöglichkeiten gegenüber den Entgeltgenehmigungen stehen die Effizienz- und Wachstumsstrategien der Unternehmen im Umgang mit Investitionen und Kosten im Fokus des etablierten Kongresses.
Axel Gilbeau (Centrica Energie GmbH) erläutert die Motivation eines neuen Marktteilnehmers in den deutschen Energiemarkt zu investieren. Aus Sicht eines Stromverbundunternehmens beurteilt Dr. Guido Knott (E.ON Energie AG ) das Für und Wider des von der BNA vorgelegten Anreizregulierungs-Konzepts. Über die aktuellen Aktivitäten des Bundeskartellamts im Rahmen der Missbrauchsaufsicht und Fusionskontrolle berichtet Dr. Carsten Becker (Bundeskartellamt).
In zwei parallelen Vortragsreihen geht es um Effizienzsteigerungen und Wachstum im regulierten Markt sowie um die Herausforderungen am Gasmarkt durch das Entry-Exit-Modell. Zur Realisierung von Effizienzgewinnen durch Kooperation spricht Matthias Brückmann (Energieversorgung Offenbach AG). Die Chance zur Neupositionierung für Stadtwerke unter den neuen Gasmarkt-Bedingungen beschreibt Dr. Gerhard Weissmüller (Technische Werke Ludwigshafen AG).
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