Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Führungswechsel bei der WestLB
Bielefeld (ots)
Der von vielen Experten vorausgesagte Kahlschlag im Vorstand der WestLB blieb aus - dennoch markiert die fristlose Entlassung von WestLB-Chef Thomas Fischer und Risikomanager Matthijs van den Adel ein weiteres trauriges Kapitel in der Geschichte der Düsseldorfer Landesbank. Die Bankenaufsicht Bafin und der Aufsichtsrat haben nach den Fehlspekulationen in Millionenhöhe gemeinsam die Notbremse gezogen. Das musste so sein, denn die WestLB hat das in sie gesetzte Vertrauen insbesondere bei den 110 Sparkassen in Westfalen-Lippe und im Rheinland, die neben dem Land NRW Miteigentümer der WestLB sind, verspielt. Fischer, einst als Retter gefeiert, hat bei ihnen an Rückhalt verloren. Die erneute Krise platzt mitten in die seit Monaten diskutierte Neuordnung bei den Landesbanken hinein. Bekanntlich will die Landesregierung ihren 38-Prozent-Anteil an dem Institut verkaufen. Die WestLB hatte sich zuletzt dank guter Geschäftszahlen bereits als Braut für eine mögliche Partnerschaft hübsch gemacht. Und nun? Der neue Bankchef Alexander Stuhlmann hat Erfahrungen mit Fusionen. Verschmilzt er die WestLB mit der Landesbank Baden-Württemberg, die seit Wochen als Partner ins Gespräch gebracht wird? Eines dürfte sicher sein: Die Krise bei der WestLB beschleunigt den Prozess einer Erneuerung der Landesbanken-Landschaft in Deutschland.
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