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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Bahnstreik

Bielefeld (ots)

Bahnstreik
Gerichte helfen nicht weiter
Auf hoher See und vor Gericht, so weiß der Volksmund, ist man in 
Gottes Hand. Bahnchef Mehdorn sollte aus dem vorläufigen 
Streik-Verbot durch das Arbeitsgericht Nürnberg aber nicht ableiten, 
er stünde unter himmlischem Schutz. Der Etappensieg könnte sich noch 
als teuflischer Fehler erweisen.
Erstens: Es ist durchaus fraglich, ob die Begründung des Gerichts bis
zur letzten Instanz Bestand haben wird. Jeder Ausstand richtet 
volkswirtschaftlichen Schaden an - das wird auch den Vätern des 
Grundgesetzes bewusst gewesen sein, als die das Streikrecht 
ausdrücklich in der Verfassung verankert haben.
Zweitens: Die fortdauernden juristischen Attacken erlauben es der 
Lokführergewerkschaft, ihre Streikpläne nächste Woche zu verschärfen 
und die Schuld dafür der Bahn zuzuschieben. Begründung: Man wird sich
ja noch wehren dürfen...
Drittens: Mit Arbeitsgerichtverfahren - gleich welchen Ausgangs - 
wird sich die Frage nicht beantworten lassen, wieviel Lohn den 
Lokführern denn nun zusteht. Das geht nur am Verhandlungstisch. An 
den müssen die Kontrahenten irgendwann zurückkehren. Je früher, desto
besser - am besten sogar noch vor dem nächsten Arbeitsgerichtstermin 
am Freitag. Andreas Kolesch

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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