Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu weiter steigenden Lebensmittelpreisen
Bielefeld (ots)
Jetzt geht es also um die Wurst. Und um Fleisch. Nachdem bislang vor allem Molkereiwaren teurer geworden sind, soll der Verbraucher künftig auch bei tierischen Produkten tiefer in die Tasche greifen. Obwohl vorauszusehen und von Verbandsvertretern lange angekündigt, überrascht doch das Ausmaß der Erhöhung. 15 bis 30 Prozent je nach Verarbeitungsgrad: Dafür muss eine alte Frau lange stricken (und findet dann nicht mal Abnehmer). Bevor nun alle Verbraucher ihren Stab über Bauern und Bonzen und über Fleischer und Bäcker brechen, sollte man erst nachrechnen. Dazu gehört, dass die angekündigte Erhöhung in Relation zur Lohn- und Preisentwicklung bei Lebensmitteln in den vergangenen 20 bis 40 Jahren gesetzt wird. Mehr als die Lokomotivführer können die Bauern für sich Nachholbedarf reklamieren. Ist es wirklich ein Katastrophe, wenn 100 Gramm einer Wurst statt 59 nun 79 Cent kosten werden? Die Produktivität je Vieh, ohnehin eine fragwürdige Einheit, ist nur begrenzt steigerbar. Die Energiekosten treffen zudem den Bauern wie jeden anderen. Noch mehr leidet er unter dem Futterpreis. Was für Biogas verwandt wird, fällt fürs Essen aus. Die Förderung alternativer Energien gibt es eben nicht zum Nulltarif.
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