Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zu den Krawallen in Frankreich:
Bielefeld (ots)
Nach den abermaligen Krawallen in den Pariser Vorstädten hat Präsident Nicolas Sarkozy eine Dringlichkeitssitzung der für die innere Sicherheit zuständigen Minister einberufen. Es werden wohl wieder einmal Pläne verabschiedet, Versprechungen gemacht und hartes Durchgreifen gegen Randalierer angedroht. Doch zwei Jahre nach den wochenlangen Straßenschlachten in den Pariser Vorstädten hat sich die Lage dort offenbar kaum verbessert, obwohl vieles versprochen wurde. Gerade die Kinder der Einwanderer in diesen Vororten fühlen sich weiterhin diskriminiert und vernachlässigt. Um nicht missverstanden zu werden: Solche nächtlichen Gewalttaten sind durch nichts zu rechtfertigen. Hinzu kommt, dass auch Kriminelle diese Krawalle schüren. Sie möchten nur erreichen, dass die Polizei die Vorstädte in Zukunft meidet. Aber dennoch sollte man die Mahnungen mehrerer Bürgermeister aus den Vorstädten sehr ernst nehmen, die eine ihrer Ansicht nach wirkungslose Politik anprangern. »Die Lage dort hat sich weiter verschlechtert - Arbeitslosigkeit, Gewalt, soziales Elend«, betonen sie. Der Staat müsse nicht erneut einen Plan vorlegen. Es müsse endlich gehandelt werden, um die »Ghettobildung« einzudämmen.
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