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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Mit dem gestern bekanntgewordenen doppelten
Zuschlag auf die Diäten ist die seit Jahren gesuchte Neuregelung der 
Anpassungen gründlich daneben gegangen.
Ganz klar, die Orientierung an einer bestimmten Stufe der 
Beamtenbesoldung geht in Ordnung. Auch Richter profitieren vom guten 
Abschluss für den öffentlichen Dienst in den kommenden zwei Jahren. 
Allerdings gibt es für sei eben nur einen und nicht zwei Zuschläge.
Das ist der Punkt, der die aktuelle Diäten-Erhöhung um letztlich 15 
Prozent zum Ärgernis macht. Genau hier lugt wieder die alte 
Raffke-Mentalität durch, die die Politik doch eigentlich weit von 
sich weisen wollte. Da helfen durchaus anerkennenswerte Nullrunden 
seit 2002/2003 für Regierung beziehungsweise Parlament auch nichts 
mehr.
In Deutschland brummt die Konjunktur. Einige Branchen haben ihren 
Beschäftigten einen verdienten Schluck aus der Pulle genehmigen 
können. Selbst Hartz-IV-Empfänger haben den Sozialgerichten manchen 
Zuschlag durch die Hintertür zu verdanken.
Aber sage bloß niemand von den Herren Politikern, die Rentner bekämen
demnächst auch einen Top-Zuschlag. Das wäre der Gipfel des Zynismus.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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